Willich Der Tod des René K. gibt Rätsel auf

Willich · Die Leiche des vermissten Bilkers, der in Anrath aufwuchs, ist in der Nacht zu Samstag im Düsseldorfer Hofgarten gefunden worden. Sie wies keine Spuren von Gewalteinwirkung auf. Der Abend, an dem René K. starb, begann in Anrath.

 An der Stelle der Landskrone, an der die Leiche von René K. gefunden wurde, gedachten am Wochenende Angehörige und Freunde des Toten.

An der Stelle der Landskrone, an der die Leiche von René K. gefunden wurde, gedachten am Wochenende Angehörige und Freunde des Toten.

Foto: Andreas Endermann

Blumen, Kerzen, Fotos, Briefe und ein Fußballtrikot des SV Oberbilk markieren im Düsseldorfer Hofgarten die Stelle, an der René K. vor einer Woche ums Leben kam. Mitarbeiter des Technischen Hilfswerks hatten die Leiche in der Nacht zu Samstag entdeckt, ein Taucher barg sie in Gegenwart der Kriminalpolizei. Laut Obduktionsbericht gibt es keine Spuren von Gewaltweinwirkung oder Abwehrverhalten, auch eine Platzwunde, die ein Zeuge am Abend des Verschwindens gesehen haben wollte, stellten die Gerichtsmediziner nicht fest. K. ist ertrunken, ein genauer Todeszeitpunkt ist wegen der langen Zeit im Wasser nicht mehr zu ermitteln. Ob Alkohol bei dem Unglück eine Rolle gespielt hat, müssen weitere Untersuchungen zeigen.

Die Polizei sucht dringend weitere Zeugen, die Hinweise zur Klärung der offenen Fragen geben können: Wann ging K. in der Nacht vom 9. auf den 10. Januar in den Hofgarten? War er allein oder in Begleitung? Was hat er an der Stelle gegenüber dem Kö-Bogen gesucht oder gemacht? Begonnen hatte der Abend in Anrath auf einer Geburtstagsfeier. Von dort aus machten sich die jungen Leute dann auch in die Düsseldorfer Altstadt auf. René K. war in Anrath aufgewachsen, hatte dort immer noch viele soziale Kontakte.

Als die Polizei am Freitag auf eine Jacke stieß, die der glich, die der 27-Jährige am Abend seines Verschwindens getragen hatte, galt dies als trauriges Indiz, dass K. nicht mehr lebt. Das Technische Hilfswerk (THW) erhielt daraufhin den Auftrag, die Landskrone mit Hochleistungspumpen zu leeren, um die Suche zu erleichtern. Mit einem Sonargerät stießen die Mitarbeiter des THW gegen Mitternacht auf etwas, das sie für den Körper des Vermissten hielten. Sie riefen die Kriminalpolizei, die Beamten dokumentierten während der Bergung alle wesentlichen Spuren und Umstände.

Viele Freunde und Bekannte des 27-Jährigen kamen am Wochenende in den Hofgarten, um Abschied zu nehmen. Auch seine Familie war unter den Trauernden, um den Ort zu sehen, an dem K. ums Leben kam. Für die, die Blumen niederlegten und Kerzen anzündeten, war der Tod des Mannes immer noch nicht fassbar. "Ich verstehe es noch immer nicht. Was wollte er hier eigentlich", sagte eine Bekannte, die eine weiße Rose vor das schlichte Holzkreuz legte, das seit Sonntagmorgen an der Landskrone steht. Andere schwiegen einfach, beteten, weinten oder zündeten Kerzen an.

An der Fundstelle wurden auch die Umstände des Todes diskutiert. So konnte Kerstin Hoffmann, die den Fall in der vergangenen Woche genau verfolgt hatte, nicht glauben, dass es sich um einen tragischen Unfall handelt. "Selbst wenn er sehr betrunken war, müsste er doch in der Lage sein, aus einem 1,50 Meter tiefen Teich herauszufinden", sagte die junge Frau. Die meisten aber, die entweder extra in den Hofgarten gekommen waren oder während ihres Spaziergangs an der Stelle innehielten, brachten ihr Beileid zum Ausdruck. "Da kann man der Familie und den Freunden nur Kraft wünschen", sagte Alexander de Weert stellvertretend für viele.

Hinweise Die Polizei bittet Zeugen, sich unter Telefon 0211 8700 zu melden,

(RP)
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