Stadt Willich Die alte Rutsche ist Geschichte

Stadt Willich · Die rutschenfreie Zeit in "De Bütt" hat begonnen. Die Demontage der alten Rutsche ist fast abgeschlossen. In der kommenden Woche geht es im Willicher Schwimmbad mit dem Bau der neuen und größeren Anlage los.

 Einen trostlosen Anblick bietet derzeit das Willicher Freizeitbad "De Bütt". Dort, wo noch vor wenigen Wochen die Badegäste mit Spaß heruntersausten, stehen jetzt nur noch die Pfeiler der 60-Meter-Rutsche.

Einen trostlosen Anblick bietet derzeit das Willicher Freizeitbad "De Bütt". Dort, wo noch vor wenigen Wochen die Badegäste mit Spaß heruntersausten, stehen jetzt nur noch die Pfeiler der 60-Meter-Rutsche.

Foto: Achim Hüskes

Der Bauzaun mitten im Schwimmbad "De Bütt" löst immer wieder Schmunzler bei den Besuchern aus. Entlang der Stahlmatten, die den Eingang zur Rutsche absperren, ist nämlich eine Lkw-Plane gespannt, auf der Bauarbeiter in Badeshorts, Schwimmreifen und -flügelchen ihre Handwerksgerätschaften schwingen. Robbe Fritz Flosse ist ebenfalls zu sehen. Er balanciert auf seiner Nase einen Zollstock. "Der Entwurf stammt von Silke von Patay, der Bühnenbildnerin der Neersener Schlossfestspiele. Wir haben ihn auf die Plane drucken lassen. Das sieht viel netter aus, als ein reiner Bauzaun", sagt Jochen Stukenberg, der Architekt der Stadt Willich.

Gut Lachen hat er auch, wenn er an das neue Projekt in "De Bütt" denkt, denn der erste Arbeitsschritt für die neue, längere Rutsche ist terminlich genau nach Plan gelaufen. Wo bis vergangene Woche noch die 60 Meter lange alte Rutsche ins Becken führte, sind nur noch die beiden fünf und sieben Meter weißen Pylone mit ihren kurzen Auslegern zu sehen, die einst die Haltekonstruktion der roten Rutsche hielten. Innerhalb von zweieinhalb Tagen demontieren Mitarbeiter der Firma Aquarena die Kunststoffrutsche. "Es war eine ziemlich staubige Angelegenheit", sagt Michaela Hansel von der Badleitung. Die Rutsche musste nämlich auseinander geflext werden. Dabei nahmen die beiden Arbeiter zunächst etappenweise per Hebebühne die Oberkonstruktion Stück für Stück ab und benutzten danach die Unterkonstruktion als Lauffläche, um diese ebenso stückweise zu zerlegen. Die rund ein Meter großen Teile sind inzwischen alle abtransportiert. "Als Nächstes kommen die Pylone an die Reihe, da wir für die neue, längere Rutsche auch eine entsprechend andere Konstruktion brauchen. Mit der alten Variante hätten wir Probleme mit der Statik bekommen", informiert Stukenberg. Die beiden Pfeiler sind auf Betonfundamente geschraubt und müssen entsprechend abgeschraubt und umgelegt werden.

 So ähnlich wird die 90 Meter lange Rutsche aussehen, die schon kurz nach Weihnachten freigegeben werden soll.

So ähnlich wird die 90 Meter lange Rutsche aussehen, die schon kurz nach Weihnachten freigegeben werden soll.

Foto: KN

Dem Betrachter bietet sich draußen derzeit ein trostloses Bild. Der Hubwagen wartet auf seinen nächsten Einsatz, die Rasenfläche ist zermatscht, in großen Pfützen steht das Wasser, und die bereits gegrabenen Fundamente für die neue Haltekonstruktion ragen in den Boden hinein. Doch noch in diesem Monat wird sich das Bild beachtlich wandeln. "Der neue, neun Meter hohe Rutschenturm kommt noch im Oktober, und eine Woche später soll schon die Rutsche folgen", verrät Stukenberg. Der Rutschenturm als solcher ist dabei nötig, da das zukünftige Modell 30 Meter länger sein wird als der Vorgänger.

Über den bekannten Aufgang erreichen die Besucher ab Ende Dezember durch eine Tür, wo ehemals der Rutscheneingang war, das vorgebaute Rutschenhaus. Über eine Wendeltreppe geht es weiter in den eigentlichen Einstieg der mintgrünen Rutsche hinauf. Von dort können sich die Badegäste künftig auf einen 90 Meter langen Rutschspaß freuen, der zudem etwas ganz Besonderes wird. Für den Kreis Viersen und die Umgebung einmalig handelt es sich um eine Rutsche, die mit Licht-, Sound- und Videoelementen ausgerüstet ist. Je nach Programm sorgen andere Licht- und Geräuscheffekte sowie Videos für immer wieder neuen Badespaß. Dank der Videos kann so zum Beispiel visuell der Eindruck entstehen, in ein Haimaul zu rutschen oder an der Freiheitsstatur vorbeizudonnern. Dazu kommen Funktionen wie eine Zeitmessung und Touchpoints. "Die Rutschenbenutzer können kleine Wettkämpfe austragen, wer am schnellsten rutscht oder wer es schafft, alle Touchpoints auf dem Weg ins Wasser zu berühren", macht Hansel neugierig.

Der längere Rutschspaß ist dabei genauso so familienfreundlich wie das Vorgängermodell. Ob kleiner oder großer Besucher - sie alle können sich freuen. Es gibt im vorderen Bereich ein stärkeres Gefälle, um Fahrt aufnehmen zu können, aber auf einen großen Sprung hat man in Anbetracht der vielen jungen Nutzer bewusst verzichtet.

(tref)
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