Gemeinde Grefrath Die Dorenburg zum Mitnehmen

Gemeinde Grefrath · Die Häuser im Niederrheinischen Freilichtmuseum sind geschrumpft. Die Firma DM-Toys baut die Dorenburg und weitere Gebäude als Miniaturmodelle für Modelleisenbahnen und Sammler nach.

 Das ist das Original der Dorenburg. Bald ist sie, wie andere Gebäude auf dem Museumsgelände, auch im Miniaturformalt als Modell erhältlich.

Das ist das Original der Dorenburg. Bald ist sie, wie andere Gebäude auf dem Museumsgelände, auch im Miniaturformalt als Modell erhältlich.

Foto: heiner deckers

Im Wassergraben rund um die Dorenburg schwimmen Enten und ein Paar Schwäne. Besucher stehen im Innenhof und fotografieren oder bewegen sich in Richtung der Eingangstreppe. Es ist ein Bild aus dem Alltag im Niederrheinischen Freilichtmuseum - allerdings nicht aus dem wirklichen Leben, sondern als Modell im Maßstab 1:160.

Das Ganze ist ein Diorama und zeigt, wie die Dorenburg auf einer Modelleisenbahn-Anlage der Nenngröße N aussieht. Aber nicht nur das Hauptgebäude des Freilichtmuseums findet sich in dieser kleinen Größe und der Spurweite H 0 im Maßstab 1:87 wider. "Wir haben schon die Gerberei, das Backhaus, die Kornbrennerei und die Anlage Rasseln hergestellt. Bis zum Ende des Jahres wollen wir alle 22 Gebäude umgesetzt haben", sagt Daniel Mrugalski, dessen Unternehmen DM-Toys die Miniaturen herstellt.

Dass es dazu gekommen ist, ist eigentlich ein Zufall. Mrugalski besuchte im April mit seiner Familie das Freilichtmuseum privat. Bereits am Backhaus hatte er mit seinem Smartphone 50 Fotos gemacht und seinem Produktionsleiter schon die ersten Bilder geschickt. "Die Gebäude haben mich sofort angesprochen, und noch am gleichen Abend habe ich Kontakt zum Freilichtmuseum aufgenommen", sagt der Issumer.

 Sie präsentierten die ersten Modelle (v.l.): Anke Wielebski, Ingo Schabrich, Joep Stienen, Daniel Mrugalski und Dirk Jürgensen.

Sie präsentierten die ersten Modelle (v.l.): Anke Wielebski, Ingo Schabrich, Joep Stienen, Daniel Mrugalski und Dirk Jürgensen.

Foto: kaiser

Beim Kreis Viersen stieß er auf offene Türen. "Als Kultureinrichtung haben wir einen Vermittlungsauftrag. Mit den Modellen erfüllen wir den nun auf eine neue Art und Weise. Die Exponate zeigen, wie die Menschen früher am Niederrhein gelebt haben. Wir können mit ihnen Menschen weltweit erreichen", freut sich Kreisdirektor und Kulturdezernent Ingo Schabrich. Die Käufer der Modelle erwerben nicht nur einen Bausatz samt Anleitung, sondern auch eine Information zum jeweiligen Gebäude und seinem Standort im Niederrheinischen Freilichtmuseum. Museumsleiterin Anke Wielebski ist sicher, dass nicht nur Modelleisenbahnfreunde Spaß an den Gebäuden in den Maßstäben H0 und N haben. "Ich denke, unsere Gebäude werden auch so manche Wohnzimmervitrine zieren, denn sie sind wirklich perfekt nachgemacht. Die Liebe zum Detail ist überall erkennbar", sagt Wielebski. Wobei die Herstellung von Dorenburg und Co. mehr als nur aufwendig ist. Zunächst fotografierten und vermaßen die Mitarbeiter von DM-Toys die Gebäude. Die Fotos mussten skaliert und die einzelnen Bauteile gezeichnet werden. Allein an der Dorenburg arbeiteten die Zeichner eine ganze Woche. Es folgten Probeschnitte. "Die klebten wir zusammen, um danach alles nochmals zu überprüfen. Dann machte sich unser Dioramenbauer an die Arbeit", erklärt Mrugalski.

Erst danach ging es an die eigentliche Produktion der Laser-Cut-Modelle, zu denen zudem die entsprechenden Bauanleitungen geschrieben werden mussten. Bei DM-Toys ist man begeistert über die ganze Serie, die reale Häuser widerspiegelt, in denen historisches Leben stattfindet. Auch im Freilichtmuseum selber werden die Gebäude stilecht in Szene gesetzt und zwar auf der Modelleisenbahnanlage im Obergeschoss des Spielzeugmuseums. In absehbarer Zeit fahren hier die Züge um die Miniatur-Kulisse des Niederrheinischen Freilichtmuseums.

Die ersten Gebäude des Niederrheinischen Freilichtmuseums können ab sofort über DM-Toys als auch über den Museumsshop erworben werden. Die Preise der verschiedenen Gebäude in den beiden Spurgrößen bewegen sich zwischen zehn und 100 Euro.

(RP)
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