Stadt Willich Die Notfallkarte kann Leben retten

Stadt Willich · Im Willicher Sozialausschuss befürworteten die Mitglieder jetzt einen Antrag des Seniorenbeirates der Stadt.

 Charly Röttgen ist Vorsitzender des Seniorenbeirates.

Charly Röttgen ist Vorsitzender des Seniorenbeirates.

Foto: KN

Ein Heftchen in der Brieftasche soll künftig dabei helfen, im Notfall wertvolle Zeit zu sparen und womöglich Leben zu retten. Der Seniorenbeirat der Stadt Willich hat beantragt, eine sogenannte Notfallkarte einzuführen. Die Mitglieder des Sozialausschusses waren angetan von der Idee und beauftragten die Verwaltung in ihrer jüngsten Sitzung einstimmig, die Erstellung einer solchen Karte voranzutreiben.

Die Notfallkarte soll alle wichtigen Angaben enthalten, die für Rettungssanitäter oder Ärzte im Notfall wichtig sein können: Neben persönlichen Daten sind dies der behandelnde Hausarzt, die Krankenkasse des Patienten, eventuell ein Pflegedienst, der sich um die Person kümmert, gegebenenfalls ein gesetzlicher Betreuer, wichtige Personen, die im Ernstfall zu benachrichtigen wären, natürlich bestehende Grunderkrankungen und Medikamente, die regelmäßig eingenommen werden, und ob es eine Patientenverfügung oder Vorsorgevollmacht gibt.

"Dies alles spart insgesamt wichtige Zeit und hilft, Rettungsdienste und Ärzte im Notfall schnell und umfassend zu informieren, um vor Ort die richtigen Maßnahmen einzuleiten", schreibt der Seniorenbeirat in seiner Begründung. Es empfehle sich, pro Person zwei solcher Notfallkarten auszufüllen: eine für die Geldbörse und eine, die in Augenhöhe innen an der Wohnungstür angebracht wird. "Gerade ältere Bürger haben diese wichtigen Daten nicht immer griffbereit zur Hand und können situationsbedingt diese im Notfall nicht mitteilen", so Charly Röttgen, der Vorsitzende des Seniorenbeirats, weiter.

Die Kosten, die der Stadt für die Notfallkarte entstünden, sind überschaubar: Die Verwaltung ermittelte Druckkosten von 180 Euro pro 1000 Stück. Zudem hat sich der Seniorenbeirat bereits mit möglichen Sponsoren unterhalten. So können sich das Allgemeine Krankenhaus Viersen und die Volksbank Mönchengladbach eine Kostenbeteiligung vorstellen.

Dieter Lambertz (CDU) regte an, sich bei benachbarten Städten und Krankenkassen zu erkundigen, ob und in welcher Form es solche Notfallkarten schon gibt. "Man muss schließlich das Rad nicht neu erfinden", sagte er. So gibt es beispielsweise in Kempen bereits seit rund fünf Jahren eine Notfallkarte.

Manuel Paas (Grüne) bat darum, die Karten nicht nur in der Verwaltung, sondern auch in Praxen und Geschäften auszulegen. Franz-Josef Stapel (FDP) wies darauf hin, dass es zudem wichtig sei, regelmäßig das Bewusstsein für die Wichtigkeit einer solchen Karte in der Bevölkerung zu schärfen. Dies könne über die Pressestelle der Stadt erfolgen.

(RP)
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