Stadt Willich Die Politik lobt die die Wirtschaftsförderung

Stadt Willich · Lob von allen Fraktionen erhielt die Willicher Wirtschaftsförderung im Haupt- und Finanzausschuss. Wirtschaftsförderer Christian Hehnen und Citymanagerin Christel Holter hatten den Jahresbericht 2015 vorgestellt -

 Das Stahlwerk Becker ist zu 81 Prozent ausverkauft.

Das Stahlwerk Becker ist zu 81 Prozent ausverkauft.

Foto: Kaspar Müller-Bringmann

bezogen einerseits auf die Arbeit in den Gewerbegebieten mit dort ansiedlungs-interessierten und mit ansässigen Unternehmen (Zuständigkeit Hehnen) und auf die Ortszentren als Zuständigkeitsbereich der City-Managerin andererseits.

Hehnen trug unter anderem vor, dass die Stadt im Jahr 2015 insgesamt rund 115.000 Quadratmeter Fläche an fünf Willicher Unternehmen verkauft habe, die expandieren wollten. Dazu sei vereinbart worden, 58 neue Arbeitsplätze zu schaffen. Insgesamt kämpft die Stadt aber mit dem Problem, dass es nicht mehr viele freie Flächen in den Gebieten Münchheide und Stahlwerk Becker gibt: Münchheide IV ist zu 84,6 Prozent verkauft, das Stahlwerk zu 81,3 Prozent. Die Leerstandsquote in den Bestandsimmobilien der Gewerbegebiete liegt bei 5,1 Prozent. Im vergangenen Jahr gab es 46 Gewerbe-Neuanmeldungen mehr als Gewerbe-Abmeldungen.

Auch die zur Bestandspflege durchgeführten Veranstaltungen (vier Stück im Jahr 2015) seien gut besucht gewesen, ebenso sei der Berufsinformationstag mit 58 Ausstellern und rund 1200 Besuchern ein Erfolg gewesen.

Hehnen berichtete aber auch, dass es kritische Anmerkungen dazu von den Ausstellern gegeben habe - viele Schüler seien ohne großes Interesse gekommen und hätten nur um die Stempel als Alibi gebeten, ohne sich beraten zu lassen. Dazu meinte nach dem Bericht Markus Gather (SPD, Lehrer Robert Schuman-Europaschule), dass sich 13- und 14-Jährige - auch wegen der überbeschützenden "Helikopter-Eltern" - generell eigentlich noch nicht mit der Berufswahl beschäftigten. Hehnen führte außerdem aus, dass die Wirtschaftsförderung zwar vier Mitarbeiter habe, letztlich aber nur 1,83 Arbeitskapazitäten (AK).

Holter berichtete noch von den Aktivitäten in den Ortszentren wie "Kunst im Kern", dem zweiten Weihnachtsmarkt in Zusammenarbeit mit dem Werbering Willich oder dem Coca Cola-Truck in Schiefbahn. Erfolgreich sei auch das Heimat Shoppen-Wochenende mit unterschiedlichen Aktionen in den vier Stadtteilen gewesen, ebenso zeige das Leerstands-Management Erfolge: Nach der Schließung der Apotheke am Kaiserplatz sei dort die Entstehung des Cafés Kaisereck begleitet worden - dabei sei das Genehmigungsverfahren wegen der neuen Nutzung schwierig gewesen. In Schiefbahn sei es gelungen, Schuh Nati zu halten und das Spielwaren-Geschäft Glückspilz neu anzusiedeln. Für das City-Management sind zwei Mitarbeiterinnen - aber zusammen nur 1,65 AK - zuständig.

Als weitere Themen identifizierte Hehnen die Verbesserung des ÖPNV-Angebotes und den Ausbau des kostenlosen WLAN-Netzes.

Guido Görtz, der in Vertretung für Bürgermeister Josef Heyes die Ausschusssitzung leitete, freute sich über den Erfolg der Wirtschaftsförderung - vor allem angesichts der wirtschaftlich schwierigen Ausgangslage in den 70er-Jahren: Damals war Willich stark vom Niedergang der Textilindustrie betroffen und das wirtschaftliche Schlusslicht im Kreis Viersen - als Folge war die Wirtschaftsförderung etabliert worden. Auch Rainer Höppner (CDU) lobte: "Es wird mit Herzblut gearbeitet, das kommt beim Bürger an."

(djm)
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