Stadt Willich Doppelkönigtum am Grenzweg

Stadt Willich · Das Schützenfest am Grenzweg in Neersen hatte in diesem Jahr besonders viele Gäste und einen besonderen Freitag. Der Grund: König Manfred Schrobenhauser ist auch Bezirkskönig des Bezirks Viersen-Mitte.

 Alle Bruderschaften aus dem Bezirksverband Viersen-Mitte sowie sechs der insgesamt neun Bruderschaften/Vereine aus Willich waren mit Abordnungen gekommen und bildeten den größten Festzug, den der Grenzweg je gesehen hat.

Alle Bruderschaften aus dem Bezirksverband Viersen-Mitte sowie sechs der insgesamt neun Bruderschaften/Vereine aus Willich waren mit Abordnungen gekommen und bildeten den größten Festzug, den der Grenzweg je gesehen hat.

Foto: Kaiser

Die große Parade am Sonntagvormittag und der Umzug entlang des Grenzwegs war in diesem Jahr ein besonders prächtiges Bild: Die St. Konrad Schützengilde Grenzweg feierte mit einem "Doppel-König": König Manfred Schrobenhauser ist nicht nur König der munteren und fantasievoll benannten Gilde-Gruppen an der Niers, sondern auch König im Bezirksverband Viersen-Mitte des Bundes der historischen Schützenbruderschaften Deutschlands. Der Grund: Der Grenzweg gehört laut Kirchenrecht zu Viersen und die Gilde somit zum dortigen Bezirksverband. Gemeinderechtlich gehört die Honschaft dagegen zu Willich - deswegen sichern beispielsweise Willicher Polizeibeamte die Straße.

Das Doppelkönigtum bedeutet für Schrobenhauser viel Ehre - für die drei Offiziere der Gilde am Sonntag aber auch viel Arbeit: Sie koordinierten für die Parade die Gruppen aus der Gilde, dazu sechs Musikgruppen und insgesamt 16 Gastgruppen: Alle Bruderschaften aus dem Bezirksverband Viersen-Mitte sowie sechs der insgesamt neun Bruderschaften/Vereine aus Willich waren mit Abordnungen gekommen und bildeten den größten Festzug, den der Grenzweg je gesehen hat. Alle Schützen und Musiker zeigten vor König Manfred, seinen Ministern Steve Schrobenhauser und Werner Janssen und den Gast-Königshäusern eine reibungslose Parade. Zuerst hatten das Viersener Tambourkorps und die Musikkapelle Schützenlust eine Musik-Demonstration gespielt, es folgte der Vorbeimarsch im Stechschritt, mit dem der Ehrenpräsident der Gilde, Gerd Zenses, als Kommentator im Nachhinein sehr zufrieden war. Auch Präsident Jürgen Latzke lobte die organisatorische Leistung der drei Offiziere beim anschließenden Frühschoppen im Festzelt.

Wegen des bedeutsamen Anlasses hatten die Schützen ihr übliches Festprogramm geändert: Statt mit einer Party hatte das Fest am Freitagabend formaler begonnen: Der König empfing die Besucher in der Königsburg, es folgten eine kleine Parade und der Bezirkskönigs-Galaball. Der auffallende Unterschied zu den sonstigen Freitagabend-Veranstaltungen: Die Schützen trugen statt Hawaii-Hemd die korrekte Schützenuniform - aber sie sorgten auch in diesem Outfit für beste Stimmung: Die Band Saturn spielte bis um 1 Uhr morgens, die letzten Gäste verließen das Zelt um 3 Uhr.

Am Samstag wurde der Bezirkskönig auch offiziell zum Gildekönig: Bei der Krönungsmesse in der St.-Konrad-Kapelle, die Präses Roland Klugmann abhielt, erhielt Schrobenhauser das Königssilber und trat somit sein Amt an. Es folgte eine kleine Parade, dann ging es bis in den frühen Morgen ins Zelt. Eine Besonderheit war ein zusätzlicher Ehrentanz - für die Königsgruppe, die Fahnengruppe. Am Sonntag ließen die Schützen und ihre Gäste die Parade gemütlich im Festzelt ausklingen.

Die Schützenfest-Dekoration am Grenzweg greift biografische Details des Königs auf: Schrobenhauser, der in Neersen wohnt, ist für das Fest Gast bei Minister Janssen. Die Königsburg zeigt das Brandenburger Tor, denn der König ist gebürtiger Schweriner und vor mehr als 20 Jahren an den Niederrhein gezogen. Außerdem führt der Weg zur Burg erst einmal am "Checkpoint Schrobi" vorbei.

Eine andere Neuheit in diesem Jahr: Das Schützenfest endet nicht mehr mit dem Vogelschuss: Dafür wird es einen separaten Termin im September geben.

(djm)
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