Radierungen Ein Geräusch wie beim Zahnarzt

Willich · ST. TÖNIS (tre). "An das Geräusch musste man sich gewöhnen", meint Brigitte Maria Ulrich lachend. Gemeint ist dabei das gleichmäßige schabende Geräusch, verursacht von den Radiernadeln auf den Rhenalonplatten. Das Geräusch gab es in den vergangenen Wochen gleich in dutzendfacher Ausführung zu hören. Der Großteil der Kunstklasse der Einführungsstufe, kurz EF genannt, des Michael-Ende-Gymnasiums (MEG) war nämlich damit beschäftigt, Motive in die rechteckigen harten Plastikplatten zu ritzen, diese per Stempel mit schwarzer Tiefdruckfarbe zu verfüllen und danach auf Tiefdruckpapier zu drucken.

 Kunstlehrerin Brigitte Maria Ulrich ließ die Schüler Juliana, Dominik, Marie und Katrin die Radiertechnik ausprobieren.

Kunstlehrerin Brigitte Maria Ulrich ließ die Schüler Juliana, Dominik, Marie und Katrin die Radiertechnik ausprobieren.

Foto: WOLFGANG KAISER

ST. TÖNIS (tre). "An das Geräusch musste man sich gewöhnen", meint Brigitte Maria Ulrich lachend. Gemeint ist dabei das gleichmäßige schabende Geräusch, verursacht von den Radiernadeln auf den Rhenalonplatten. Das Geräusch gab es in den vergangenen Wochen gleich in dutzendfacher Ausführung zu hören. Der Großteil der Kunstklasse der Einführungsstufe, kurz EF genannt, des Michael-Ende-Gymnasiums (MEG) war nämlich damit beschäftigt, Motive in die rechteckigen harten Plastikplatten zu ritzen, diese per Stempel mit schwarzer Tiefdruckfarbe zu verfüllen und danach auf Tiefdruckpapier zu drucken.

"Ein Geräusch wie beim Zahnarzt und anstrengend war es auch. Da spürte man im Handgelenkt, was man getan hatte", bemerkt die 15-jährige Alice. Ihr Motiv war dabei die evangelische Kirche aus St. Tönis, die Stück für Stück auf der Platte entstand. Andere erweckten die Mühle und das Vorster Schlösschen auf den Platten zum Leben. So verschieden die Motive aber auch waren, sie spiegelten allesamt ein Stückchen Heimat wieder, denn es handelte sich überall um Tönisvorster Gebäude, die prägend für die beiden Stadtteile St.

Tönis und Vorst sind. Heimatverbundenheit kombiniert mit einer recht selten anzutreffenden Technik, nämlich der Kaltnadelradierung, waren in den Kunstunterricht aller drei Kurse der EF eingezogen. Gemeinsam mit ihrer Kollegin Gabriela Seeburg hatte Ulbrich das Projekt ins Leben gerufen, wobei von Anfang an die Ausstellung der Arbeiten geplant war. Diese lief mit großem Erfolg letztendlich in der St.

Töniser Sparkasse, wobei die fertigen Werke als schwarz-weiß Drucke mit Passepartout in edlen silbernen Rahmen eingefasst, ausgestellt wurden. Die Ausstellung unter dem Namen "Schwarz-weiß trifft auf bunt" zeigte aber nicht nur die Arbeiten der EF. Die Q2 war für den Part bunt verantwortlich. In poppigen Farben hatten die Schüler die Antike mittels Acrylfarben auf Leinwand festgehalten und zudem kleine Tonplastiken hergestellt.

Außerdem hatte Ulrich die einzelnen Arbeitsschritte der Kaltnadelradierung per Foto festgehalten, damit die Besucher die Herstellung der Bilder nachvollziehen konnten. "Erst letztlich bin ich gefragt worden, ob die Arbeiten Zeichnungen mit einem Fineliner seien", berichtet Ulrich. Die Kunstlehrerin kann sich nach der positiven Resonanz der Ausstellung nun vorstellen, auch Postkarten von den Motiven zu machen, die dann unter anderem bei Schulfesten verkauft werden könnten.

(tref)
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