Stadt Willich Ein Schutzengel für Anrath

Stadt Willich · Vom Hauptportal der Johanneskirche blickt eine steinerne Figur auf den Ort. Der Kirchbauverein hat ein Abbild des Engels fertigen lassen – aus Gips und Silber. Der Verkauf des "Anrather Schutzengels" hilft bei der Kirchensanierung.

 Künstlerin Sabine Dio und Juwelier Heinrich Stevens.

Künstlerin Sabine Dio und Juwelier Heinrich Stevens.

Foto: Hüskes

Vom Hauptportal der Johanneskirche blickt eine steinerne Figur auf den Ort. Der Kirchbauverein hat ein Abbild des Engels fertigen lassen — aus Gips und Silber. Der Verkauf des "Anrather Schutzengels" hilft bei der Kirchensanierung.

Milde und friedvoll blickt die steinerne Figur vom Hauptportal der St. Johanneskirche auf die Anrather Straßen. "Dabei hat der Engel, so wie es hier aussieht, gerade eine Schlange, also den Teufel, besiegt", erklärt Peter Theisen vom Vorstand des Kirchbauvereins mit Blick in die Höhe.

"Denn unter dem Tuch, das über dem Arm des Engels liegt, windet sich das Tier." Die Figur, die laut Johannes-Evangelium den Erzengel Michael verkörpern könnte, wacht bereits seit 1898 über den Ort und die Bewohner. "Grund genug, ihn als Vorbild für den ,Anrather Schutzengel' auszuwählen", erklärt Peter Theisen.

Der Kirchbauverein, dessen Mitglieder sich unermüdlich um den Erhalt von St. Johannes kümmern, hat nun diese Engelsfigur ausgewählt — für Abbilder aus Gips und aus Silber. "Schutzengel gibt es in allen Religionen und Kulturen. Sie werden daher sie von der breiten Bevölkerung angenommen", erläutert Theisen das Anliegen. Denn das "Anrather Original" in Form einer Gipsfigur und eines Silber-Medaillons soll die Vereinsarbeit bekannter machen und gleichzeitig weitere Spenden für die Kirchensanierung akquirieren (siehe Info).

Milder Blick, der wandert

"Unsere Logo-Aktion hat bereits gezeigt, dass sich die Anrather mit dem Gebäude identifizieren und St. Johannes als Wahrzeichen des Ortes wahrnehmen", sagt Theisen. Der Schutzengel soll die Akzeptanz verstärken. Er kann als Anhänger einer Kette am Hals getragen oder im heimischen Wohnzimmer aufgehängt werden. "Doch bis Gipsfigur und Medaillon so weit waren, musste einige Vorarbeit geleistet werden", weiß Ulrich Bons vom Kirchbauverein. Denn die steinerne Figur ist in einer Ecke des Hauptportals angebracht — gegenüber prangt übrigens der Teufel. "Das heißt aber, dass die Flügel leicht gekippt sind und daher für das Gipsmodell flach modelliert werden mussten", sagt Bons.

Für diese Arbeit hat sich der Vereinsvorstand Hilfe geholt. Die Krefelder Künstlerin Sabine Dio, die unter anderem Hand-, Fuß- und Pfoten-Abdrücke aus Gips oder Bronze fertigt, besuchte Anrath und erarbeitete anhand des Originals und eines Fotos die Vorlage für den Schutzengel. "Mir sind sofort die Gesichtszüge aufgefallen", sagt die 44-Jährige. "Die Figur hat einen milden und offenen Blick, der weit über den Kirchplatz wandert."

Mit Juwelier Heinrich Stevens, der sich als Ur-Anrather ebenfalls im Kirchbauverein engagiert, hat Sabine Dio schließlich innerhalb von wenigen Wochen ein weiteres Modell für das Silber-Medaillon gefertigt. "Die Anhänger sind schlicht und ebenso wie die Gipsfiguren jeweils Einzelstücke", sagt Stevens. In einer Krefelder Gießerei wurden 30 Anhänger gefertigt. Sabine Dio hat 100 Gipsfiguren hergestellt.

"Wir hoffen, dass einige dieser ersten ,Anrather Schutzengel' zur Erstkommunion Anfang Mai verschenkt werden", erklärt Peter Theisen. Mit dem Erwerb sorge man unmittelbar für den Erhalt des Originals und des gesamten Kirchengebäudes. "Im Moment schreiten die Arbeiten am nördlichen Querschiff gut voran", berichtet Ulrich Bons. "Bis Ende Juni soll die neue Schutzverglasung drin und das Außengerüst weg sein." Frage des Tages

(RP/rl)
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