Stadt Willich Ein Teil muss draußen schlafen

Stadt Willich · Beim Löschzug Anrath hat ein Wechsel stattgefunden. Fahrzeuge und Team sind von der alten in die neue Halle gezogen. Die Arbeiten am Um- und Neubau der Feuer- und Rettungswache Anrath gehen in den Endspurt.

 Die Feuerwehrmänner bauen die Spinde an der Wand hinter den Einsatzfahrzeugen auf. Für Boden und Ausfahrt muss der Löschzug Anrath nochmals umziehen. Im Oktober kann die neue Halle dann endgültig bezogen werden.

Die Feuerwehrmänner bauen die Spinde an der Wand hinter den Einsatzfahrzeugen auf. Für Boden und Ausfahrt muss der Löschzug Anrath nochmals umziehen. Im Oktober kann die neue Halle dann endgültig bezogen werden.

Foto: W. KAISER

"Das sieht doch schon gut aus", bemerkt Stefan Koy. Dabei blickt der Löschzugführer des Löschzuges Anrath der Freiwilligen Feuerwehr Willich durch die transparenten Türen in den Neubau der Feuer- und Rettungswache Anrath. Zwar ist die Halle noch nicht ganz fertig, aber nichtsdestotrotz stehen das Hilfeleistungslöschfahrzeug, der sogenannte HLF 2, und der Einsatzleitwagen bereits in der neuen Halle. "Wir fahren gleich den HLF 1 ebenfalls rein und dann müssen wir noch die Spinde an der Wand hinter den Einsatzfahrzeugen aufbauen", sagt Koy. Lediglich für den Mannschaftstransportwagen ist derzeit kein Platz in der Halle. Der müsse draußen schlafen, wie auch das Mehrzweckfahrzeug, das aktuell aus Platzmangel bei den Kollegen in Clörath stehe, bemerkt Koy. Er verweist darauf, dass später zwei Boxen in der alten Halle ebenfalls von der Feuerwehr genutzt werden und damit alle Fahrzeuge ihren Platz haben.

Der Übungsabend des Löschzuges steht daher diesmal ganz im Zeichen des Umzugs. Zwar ist der Neu- und Umbau der Feuer- und Rettungswache noch nicht abgeschlossen, aber damit es überhaupt weitergehen kann, muss der Löschzug wieder einmal seine Flexibilität beweisen und von der alten Halle in den Neubau umziehen. "Wenn wir umgezogen sind, beginnen die Handwerker mit dem Aufreißen des alten Hallenbodens für die Fußbodenheizung, und das Pflaster vor den alten Ausfahrten wird wegerissen", berichtet Robert Delvos, der stellvertretende Löschzugführer. Für den Löschzug heißt dies, Fahrzeuge umsetzen und die 46 Spinde mit der Einsatzkleidung wieder einmal durch die Halle tragen. Die eigentlichen Umkleiden sind noch nicht fertig und es gibt weiterhin ein Provisorium. Umziehen müssen sich alle hinter den Fahrzeugen.

Auch die Telekommunikation zieht mit um. "Wir nutzen dann im alten Trakt nur noch die Küche, das Büro und die sanitären Anlagen", informiert Michael Knauf, stellvertretender Löschzugführer Anrath und stellvertretender Leiter der Feuerwehr Willich. Beim Gang durch den Neubau hinter der Halle wird allerdings klar, dass das Improvisieren bald ein Ende hat. Die Innenarbeiten für Küche, Aufenthalts- und Seminarraum, Büros, Umkleiden sowie sanitäre Anlagen befinden sich im Abschluss. Die Maler haben bereits mit dem Grundieren der Wände angefangen. Die Decken warten nur noch auf die Lampen, Waschbecken, Toiletten und Duschen müssen montiert und die Fußbodenbeläge gelegt werden. Die Möbel stehen indes auf Abruf bereit und die Küche ist für die 33. Kalenderwoche geordert. Die neue Fahrzeughalle selber bekommt auf dem Estrich einen abriebfesten Industriekunststoffboden, der auch Laugen und Säuren standhält. Des Weiteren wird die gesamte Ausfahrtfläche neu gepflastert. Aktuell fahren die Einsatzkräfte über eine für Großfahrzeuge geeignete Schotterbefestigung raus. "Für Boden und Ausfahrt müssen wir nochmals umziehen. Die Ausfahrt vor der alten Halle wird zuerst gemacht. Wenn dort auch der Boden drin ist, geht es ein letztes Mal mit allen Fahrzeugen in die alte Halle. Dann wird im Neubau der Rest gemacht und wir ziehen im Oktober endgültig an unseren Standort", berichtet Koy. Ganz wichtig ist während dieser letzten Phase, dass die Ausfahrten der Einsatzfahrzeuge trotz Pflasterarbeiten jederzeit möglich sind. Unerlässlich ist auch, dass sich die Bürger an die Halteverbote an der Fadheider Straße vor der Ausfahrt halten, was bis dato leider nicht immer der Fall war.

Während bei den Innenarbeiten ein Ende zu erkennen ist, sieht es auf dem Außengelände derweil wild aus. Das liegt nicht zuletzt an den gerade laufenden Geothermiebohrungen, die die Wache später mit Erdwärme versorgen wird. Neben einem Bagger und einem weiteren Raupenfahrzeug parkt der Erdbohrer auf dem Gelände. Acht Bohrungen von je 52 Meter Tiefe stehen an. Wenn diese gelaufen sind, kann der Gartenlandschaftsbauer mit der Gestaltung anfangen, wobei die vorhandenen Bäume in die Planung mit einbezogen werden. Hinter der Wache entstehen indes 36 Parkplätze für die Feuerwehrleute, acht für den Rettungsdienst und weitere acht für das Orpheum, wobei diese laut Gesetz vorgeschrieben sind. "Wenn wir bis jetzt auf den Umbau zurückblicken, können wir sagen, dass im Großen und Ganzen alles gut gelaufen ist, wobei die Zusammenarbeit mit der Stadt Willch hervorragend war", betont Koy.

(tref)
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