Stadt Willich Ein zweites Regenbecken für Anrath ?

Stadt Willich · Bei der Stadt Willich sind die ersten Überlegungen angelaufen, das Anrather Regenwassernetz zu entlasten. Dies könnte möglicherweise durch ein Regenbecken im östlichen Teil der Gemeinde geschehen.

 Die bislang landwirtschaftlich genutzte Fläche, die hinter der Firma Roeben Gas und der Bebauung liegt, käme als Standort für ein Regenbecken infrage.

Die bislang landwirtschaftlich genutzte Fläche, die hinter der Firma Roeben Gas und der Bebauung liegt, käme als Standort für ein Regenbecken infrage.

Foto: Kaiser

Schon seit Längerem hat die Stadt Willich mehrere Maßnahmen angeschoben, um die teilweise nach Starkregen entstehenden Probleme von Überstauungen im Kanalnetz zu verkleinern. So wurden unter anderem Kanalnebelungen durchgeführt, bei denen geprüft wurde, ob die Regen- und Schmutzwasserkanäle korrekt angeschlossen sind. Aus der Politik kam der Wunsch, weitere mögliche Maßnahmen ins Auge zu fassen. In Anrath ist nun ein zweites Regenbecken im Gespräch.

Das gesamte Regenwassernetz Anraths ist bislang auf einen Übergabepunkt ausgerichtet: die Anlage am Clörather Steg, im äußersten westlichen Teil von Anrath gelegen. Das gesamte Regenwasser wird quer durch den Ort in das Regenbecken geleitet, von wo aus das Wasser in den Flöthbach fließt. Der Flöthbach ist dabei der einzige natürliche Vorfluter von Anrath, weitere Bäche sind nicht vorhanden. Vor diesem Hintergrund hat die Stadt Willich nun erste Schritte eingeleitet, wobei Andreas Hans, Leiter des Geschäftsbereiches Landschaft und Straßen, betont, dass es sich um keine Planungen, sondern um erste Gedanken handelt.

"Wir haben überlegt, wo wir das Regenwassernetz entlasten können und wo wir Wasser aus dem Netz herausnehmen können", erklärt Hans. Da besagter Flöthbach das einzige oberirdische Gewässer ist, es keine weiteren Bäche um Anrath gibt und es wenig sinnvoll ist, das Wasser über kilometerlange Leitungen wegzupumpen, um einen natürlichen Vorfluter zu erreichen, gingen die Überlegungen in Richtung Regenbecken.

Die dichte Bebauung in Anrath lässt dabei nicht viele Möglichkeiten zu. "Durch die Planungen des Kreises Viersen, Straßenerneuerung im östlichen Teil von Anrath zu betreiben, haben wir uns angeschaut, ob es möglich wäre, im Zuge dieser Maßnahmen das östliche Kanalnetz abzutrennen", sagt Hans. Dazu zählen die Hausbroicher- und die Fadheider Straße sowie der Kremmerspfad, Am Wasser, der Sandacker und Am Vogelsang. Eine mögliche Fläche für ein Regenbecken ist in diesem Bereich gegeben. Die Stadt hat den hinteren Bereich Am Wasser zwischen der Firma Roeben Gas und der oberen Bebauung in Richtung Schottelstraße ins Auge gefasst. "Es handelt sich aber nicht um das direkt an der Straße liegende Gebiet", betont Hans. Vielmehr ist es die bislang landwirtschaftlich genutzte Fläche, die hinter Roeben Gas und der Bebauung liegt.

Nach ersten Gesprächen mit der Unteren Wasserbehörde des Kreises Viersen läuft aktuell eine Grundlagenermittlung. Für das erste Quartal des Jahres ist eine Bodenuntersuchung geplant, die über die Bodenbeschaffenheit Auskunft gibt. Dabei geht es um die Frage, ob und wie gut versickert werden kann, was wiederum einen Einfluss auf die Größe des möglichen Regenbeckens hat. Dazu kommen Untersuchungen hydrogeologischer Art. "Eine Genehmigung liegt bislang in keiner Weise vor. Es befindet sich noch nichts in der konkreten Planung", hebt Hans nochmals hervor.

Sollten die nötigen Voraussetzungen positiv beschieden und eine wasserrechtliche Genehmigung erteilt werden, und sollte es zum Bau kommen, müssen sich Anwohner nicht um ihre Keller fürchten, beruhigt Hans: "Dort wird es nicht nässer, als es möglicherweise jetzt schon ist. Das Becken und seine bauliche Ausbildung ändern in dieser Beziehung nichts."

(tref)
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