Tönisvorst Eine Ausstellung an zwei Orten

Tönisvorst · "Menschlich unendlich" Ist der Titel einer Ausstellung die einen Ausstellungsort in St. Tönis, einen zweiten in Fischeln hat. In St. Tönis wird ab Sonntag das Werk "Moi" des belgischen Künstlers Thierry De Cordier gezeigt. In Krefeld ist ein Objekt von David Rabinowitch zu sehen.

 Thomas Janzen vom Kunstmuseum Krefeld, Pfarrer Renz Schaeffer, Pfarrerin Daniela Büscher-Bruch und Pfarrer Marc-Albrecht Harm freuen sich auf das Werk "Moi" in der Christuskirche St. Tönis.

Thomas Janzen vom Kunstmuseum Krefeld, Pfarrer Renz Schaeffer, Pfarrerin Daniela Büscher-Bruch und Pfarrer Marc-Albrecht Harm freuen sich auf das Werk "Moi" in der Christuskirche St. Tönis.

Foto: Kaiser

Vom scheinbar zurückgezogenen Kopf sind nur Haare angedeutet, und doch dürfte das Werk "Moi" des belgischen Künstlers Thierry De Cordier ab Sonntag in der evangelischen Kirchengemeinde St. Tönis für viel Gesprächsstoff sorgen. Als Leihgabe aus der Sammlung der Kunstmuseen Krefeld ist das Objekt die eine Hälfte der Ausstellung "menschlich unendlich". Zeitgleich wird in der Markuskirche in Krefeld-Fischeln David Rabinowitchs Objekt "Gravitational Vehicle für Kepler and Euclid" gezeigt.

"In unserer Kirche haben wir mit den Arbeiten des Mönchengladbachers Thomas Virnich bereits neu gestaltete Kunst. Wir wollen dies nun mit anderen Objekten fortsetzen, und das sollte schon hochkarätig sein", betont Pfarrer Renz Schaeffer, Ideengeber zum Projekt der evangelischen Kirchengemeinden in Kooperation mit den Kunstmuseen Krefeld. Pfarrerin Daniela Büscher-Bruch ist wie Schaeffer überzeugt, dass der Austausch zwischen den Ideen des Künstlers und den Inhalten der Predigten "die Blicke schärft".

In St. Tönis ist über De Cordiers Kunstwerk das Menschliche heraus gestellt, während in der Krefelder Gemeinde das "unendlich Astronomische" thematisiert ist. Sachkundige Hilfe leistet Museumsmitarbeiter Thomas Janzen. "Ich bin sehr glücklich", sagt er zum Ergebnis, auch wenn dieses anders ausgefallen sei als ursprünglich gedacht. Er hält die in St. Tönis ausgestellte Arbeit für eine der besten Skulpturen des Belgiers De Cordier.

Das Werk symbolisiert die Zurückgezogenheit des dargestellten Ichs durch eine kugelähnliche Form auf zwei Füßen. Augenzwinkernd ist das dunkel gehaltene Werk am unteren Ende mit einem kleinen Auspuff versehen. De Cordier habe sich immer wieder mit Natur, Umwelt, Wachsen, Sprießen und Zersetzen beschäftigt und das Thema Tod in seine Arbeit hineinfließen lassen, so Janzen. Ein Begleitprogramm soll die Begegnung mit dem Kunst-Gast vertiefen.

Der Krefelder Pfarrer Marc-Albrecht Harms freut sich wie Kollege Renz auf die vom Werk inspirierten Gespräche zwischen jungen Menschen und deren Eltern. Die sichtbare Verbindung zwischen den beiden Kunstorten ist für ihn durch die Bahnfahrt mit dem Blauen Enzian am 16. September gegeben. Dann können Interessenten bei Live-Musik zwischen den Kirchen in St. Tönis und Krefeld pendeln und sich bei Führungen informieren lassen. Thomas Janzen vertraut auf die Aussagekraft der Kunst. Er ist überzeugt: "Ich bin mir sicher, von Woche zu Woche wird das Werk an Gewicht und Transparenz gewinnen."

(anw)
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