Stadt Willich Eine neue Einrichtung für 44 Senioren

Stadt Willich · Seniorenzentrum in Neersen.III - der Willicher Sozialausschuss hat am Dienstagabend die Weichen für die dritte Bewerbungsrunde interessierter Investoren gestellt. Stadt will auch Landeszuschuss für Quartiersarbeit mit Senioren.

 Noch wird das Pfarrzentrum "Die Brücke" bis Mitte 2016 als Kindertagesstätte genutzt. Auf dem Gelände soll eine stationäre Senioreneinrichtung für 44 Senioren gebaut werden. Träger und Investoren können sich jetzt bewerben.

Noch wird das Pfarrzentrum "Die Brücke" bis Mitte 2016 als Kindertagesstätte genutzt. Auf dem Gelände soll eine stationäre Senioreneinrichtung für 44 Senioren gebaut werden. Träger und Investoren können sich jetzt bewerben.

Foto: W. KAISER

Der Sozialausschuss hat in einstimmigen Entscheidungen mehrere Weichen für die weitere Senioren- und die Quartiersarbeit in Neersen gestellt. Im Rahmen des Tagesordnungspunktes "Konzept Miteinander Leben und Altern in Willich" wurden mehrere Regelungen verabschiedet: Die Verwaltung soll - in Absprache mit dem Kreis - versuchen, einen Zuschuss aus einem neuen Förderprogramm des Landes NRW zu bekommen. Dieses sieht vor, dass kreisfreie Städte und jeweils eine Kommune aus einem Kreis über drei Jahre jährlich 40 000 Euro für die Quartiersarbeit erhalten können. Damit können Personalkosten finanziert werden. Mit dem Neersener Projekt ist die Stadt Willich schon weiter vorangekommen als die meisten Kommunen im Kreis, daher hoffen die Verwaltung und die Politik, dass der Kreis die gesamte oder zumindest die Hälfte der Fördersumme für die Stadt Willich bewilligt.

Außerdem soll die Stadt mit der evangelischen Emmaus-Kirchengemeinde weiter einvernehmlich darüber verhandeln, dass die Kirchengemeinde die Trägerschaft für die Begegnungsstätte in Neersen übernimmt. Das dritte Element: Die Verwaltung soll die weitere Entwicklung des "Miteinander Lebens...-Konzeptes" in Neersen in diesem Jahr beobachten und auswerten. Hier arbeiten die evangelische Kirchengemeinde, die Verwaltung, Organisationen und Bürger schon seit mehreren Monaten erfolgreich am Aufbau eines Quartierskonzeptes mit verschiedenen Angeboten. Ende 2015 soll die Verwaltung einen Bericht über die Beobachtungs- und Auswertungsphase im Ausschuss vorlegen. 2016 soll dann ein "Arbeits- und Finanzierungsplan" für die Erweiterung des Konzeptes auf die anderen Stadtteile erarbeitet werden.

Zweites Neersener Thema war die von allen Seiten gewünschte Pflege- und Senioreneinrichtung in Neersen. Die Verwaltung hatte dem Ausschuss den Exposé-Entwurf für ein bundesweites Interessenbekundungsverfahren vorgelegt. Kernelement ist der Bau einer vollstationären Dauerpflegeeinrichtung für 44 Senioren nach dem Hausgemeinschaftsprinzip. Weitere Elemente sind eine Tagespflege mit zwölf Plätzen, kombiniert mit Nachtpflege, und betreutes Seniorenwohnen mit Pflegeangebot sowie eine Kurzzeitpflege mit mindestens drei Plätzen. Die stationäre Senioreneinrichtung soll zwischen Verresstraße und Rothweg gebaut werden - unter anderem auf dem Gelände des früheren Pfarrzentrums "die Brücke" (dieses Gebäude nutzt die Stadt noch bis Mitte 2016 als KiTa). Außerdem soll sich der künftige Investor/Träger verpflichten, dort den Betrieb einer Senioreneinrichtung zu garantieren - damit nicht etwa ein zweiter Hospital-Effekt eintritt: Dort hatten bekanntlich die Augustinerinnen aus Neuss wenige Jahre nach Kauf das Krankenhaus geschlossen - die Stadt Willich hatte keinerlei Möglichkeit, Einfluss zu nehmen. Die für das Neersener Projekt notwendigen Grundstücke sollen über die Vergabe eines Erbbaurechtes übertragen werden.

Das Interessenbekundungsverfahren soll am 5. Mai 2015 enden. Ab 15. Mai will die Verwaltung mit dem Kreis Viersen die Angebote vorprüfen und auswerten. Die Gebote und Konzepte sollen im Sozialausschuss am 28. Mai vorgestellt werden. Weitere Schritte betreffen den Planungs-, den Haupt- und Finanzausschuss und letztlich den Rat: Der soll in seiner Sitzung am 24. September 2015 die Entscheidung für einen Investor/Träger fällen.

Der Sozialausschuss verabschiedete am Dienstagabend die Empfehlung an den Rat, den Exposé-Entwurf zu genehmigen. Der Rat hat das Thema auf der Tagesordnung der Sitzung am heutigen Abend.

(djm)
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