Stadt Willich Elektromobilität hat noch immer ihren Preis

Stadt Willich · Beim ersten Willich E-Mobilitätstag stellten gestern Firmen und Stadtverwaltung im Innenhof von Schloss Neersen aus.

 Bürgermeister Josef Heyes (Mitte) schaute gestern auch beim 1. Willicher E-Mobilitätstag am Schloss Neersen vorbei und informierte bei Marcel Gellißen (links) und Maik Klibcher.

Bürgermeister Josef Heyes (Mitte) schaute gestern auch beim 1. Willicher E-Mobilitätstag am Schloss Neersen vorbei und informierte bei Marcel Gellißen (links) und Maik Klibcher.

Foto: Hüskes

Beim ersten Willich E-Mobilitätstag, der gestern im Innenhof des Neersener Schlosses stattfand, war trotz der Regenwolken der "Sunglider" der Clou: ein komfortables Liegerad, das Gerhard Lindenau und Liegeradbau Schumacher gemeinsam entwickelt beziehungsweise gebaut haben und das überhaupt keine Steckdose braucht.

"Man muss etwas treten, aber dadurch speist sich der Generator, außerdem sorgen die Solarzellen vorne auf der Haube für zusätzliche Energie", erklärte Christian Schumacher (33), der die Firma von seinem Vater Manfred (64) übernommen hatte. Er führt den Betrieb am Siemensring 73 in Willich gemeinsam mit Lindenau. Die normalen Liegeräder sind ab 4000, die Sunglider ab 7000 Euro zu haben. "Es hat bei uns bereits erste Anfragen gegeben, diese Sunglider als so eine Art Tandem herzustellen", sagte Schumacher. Schade, dass die Schau zunächst unter dem Regen litt. Schade außerdem, dass neben dem hohen Anschaffungspreis der E-Autos die Reichweite noch nicht so ist, wie es sich so mancher Nutzer vorstellt. "Im Prinzip bin ich von diesen Auto begeistert, aber in der Praxis gibt es noch Defizite", sagte der 60-jährige Krefelder Dietmar Volk: "Wenn ich meinen Sohn im Hunsrück besuche und am gleichen Tag zurückfahren will, geht das nicht, weil die Akkus nicht reichen." Dietmar Volk fährt daher weiterhin seinen gasbetriebenen Mercedes.

Gut ein Dutzend Aussteller war vertreten: So stellte Mikhail Zlatnikov, der seinen Betrieb an der Linsellesstraße in Schiefbahn hat, unter anderem seine Elektro-Roller vor. Claudia Schnering und Nicole Hartmann zeigten die behindertengerechten Gerimobile der Firma von Siegfried Frenzen. Diese sind in der einfachen Ausführung ab etwa 1500 Euro zu haben sind, mit einer Reichweite von rund 20 Kilometern.

Die Willicher Gemeinschaftsbetriebe brachten ihre elektrisch betriebenen Pritschenwagen mit, Willichs Bürgermeister den Smart-Dienstwagen: 35 kW, Reichweite 145 Kilometer, Ladezeit: sechs Stunden. Auch Schiefbahns Fahrradhändler Mario Hausmann zeigte seine leistungsstarken E-Bikes (Preise ab 2500 Euro). Weiter informierten die Stadtwerke oder Charly Hübner, Marcel Gellißen und Udo Hormes von der Stadtverwaltung.

"Die deutschen Hersteller müssen sich beeilen, sonst wird immer stärker der amerikanische Automobilhersteller Tesla auf den Markt kommen", sagte Thorsten Dohe. Der Mülheimer schwärmte von seinem Tesla Model X mit zwei Motoren (800 PS), bei dem per Knopfdruck die Türen elektrisch geöffnet werden können. Allerdings kostet dieses Auto in Vollausstattung rund 170.000 Euro. Tesla will wahrscheinlich 2017/18 einen leistungsfähigen Wagen auf den Markt bringen, der schon ab 35.000 Euro zu haben sein dürfte - mit einer Reichweite von mehr als 400 Kilometer.

(wsc)
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