Stadt Willich Elf Leichtverletzte bei chemischer Reaktion

Stadt Willich · Gestern um 11.21 Uhr wurde die Feuerwehr alarmiert: Brandmeldeanlagen in einer Halle des Kunststoffverarbeiters SGL epo GmbH am Siemensring 24 in Münchheide schlugen Alarm.

 ABC-Erkunder aus den Kreisen Viersen und Neuss unterstützen die Kollegen der Willicher Feuerwehr.

ABC-Erkunder aus den Kreisen Viersen und Neuss unterstützen die Kollegen der Willicher Feuerwehr.

Foto: Günter Jungmann

Rauch war wohl bei einem neu angewandten Herstellungsprozess von Epoxidharzen, die zum Beispiel in der Automobil-Industrie Anwendung finden, ausgetreten. Luftmessungen ergaben keine unerlaubten Werte. Etwa vier Mitarbeiter klagten über kleinere Beschwerden wie Husten. Sie wurden vom Notarzt versorgt, mussten aber nicht stationär behandelt zu werden.

Nach etwa zwei Stunden rückte die Feuerwehr wieder ab. Einsatzleiter und Willichs Wehrführer Thomas Metzer beorderte mit seinem Führungsteam neben den Feuerwehrkameraden aus den Löschzügen Willich, Schiefbahn und Anrath mit den Gerätewagen Umweltschutz und Gefahrgut auch Mess-Experten mit sogenannten ABC-Erkundern aus den Kreisen Viersen und Neuss nach Willich.

In der Halle sollen sich zum Zeitpunkt der Rauchentwicklung elf Mitarbeiter aufgehalten haben. Die Ursache der Rauchentwicklung seien, so Metzer, Reaktionen bei einer neu erprobten Anwendung in einem etwa zehn Kilogramm schweren Behälter gewesen sein: Dieses Gebinde wurde noch vor dem Eintreffen der Wehrleute von den Mitarbeitern in einen Kühlraum gesetzt.

Erste Befürchtungen, es sei zu höheren Konzentrationen in der Luft, so beim Stickstoff oder den Fluorkohlenwasserstoffen gekommen, bewahrheiteten sich nicht. Auch eine weitere Mutmaßung, bei den chemischen Reaktionen sei Salzsäure freigesetzt worden, trat nicht ein. Viele Mitarbeiter in dem Willicher Produktionsstandort konnten am frühen Nachmittag ihre Arbeit wieder aufnehmen.

(schö)
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