Stadt Willich Festausschuss feiert närrisches Jubiläum

Stadt Willich · Sein 44-jähriges Bestehen feierte der Festausschuss Willicher Karneval am Samstagabend im "Saal Krücken". Die geplante Proklamation des neuen Prinzenpaares fiel wegen eines Trauerfalls in dessen Familie aus.

 Der Chef der Willicher Prinzengarde, Frank Schreiber, beförderte im Laufe des Abends den Kommandanten der Garde, Herbert Hoedemakers, zum Generalfeldmarschall.

Der Chef der Willicher Prinzengarde, Frank Schreiber, beförderte im Laufe des Abends den Kommandanten der Garde, Herbert Hoedemakers, zum Generalfeldmarschall.

Foto: Achim Hüskes

Freud' und Leid, der Tod und das Leben liegen dicht zusammen. So am vergangenen Wochenende, als vielerorts die närrische Session begann und gestern der Kriegstoten gedacht wurde. Auch bei der Willicher Prinzenproklamation am Samstagabend gab es einen Trauerfall: Am Tag zuvor war die Mutter des Stadtprinzen Wolfgang Pape gestorben, so dass er und seine Ehefrau Sabine anderes zu tun hatten, als sich feiern zu lassen.

Die Proklamation wird zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt. "Wahrscheinlich machen wir das am dritten Adventssonntag, dem Geburtstag der Prinzessin", sagte der Ehrensenator des Festausschusses Willicher Karneval (FWK), Frieder Nöhles. Der 71-Jährige moderierte dennoch auf der Bühne im "Saal Krücken" das Karnevalserwachen und den einzig noch verbliebenen Anlass: das viermal elfjährige Bestehen des FWK. Dies ist halt ein närrisches Jubiläum, das seit langem vorbereitet war.

Eine kleine Abordnung der kürzlich 100 Jahre alt gewordenen Gesellschaft "Edelweiß", aus ihren Reihen kommen Wolfgang und Sabine Pape, nahm daran teil. Auch die Edelweiß-Tanzgarde war vertreten, tanzte aber nicht, da ihr mit den beiden Töchtern des Prinzenpaares, Kerstin und Stefanie, zwei wichtige Säulen fehlten.

Dennoch erlebten im Saal rund ein Dutzend ehemaliger Stadt-Prinzenpaare den Auftakt. Allen voran Hans und Sibylle Bruns, die in der Session 1971/72 nach Heinz und Maria Ippers das zweite Prinzenpaar der damals neuen Stadt Willich waren. "Vor genau 33 Jahren stand ich im blau-gelben Ornat, es hat richtig Spaß gemacht", sagte die 69-jährige Brigitte Pluntke (ehemals Meusen), die viele Jahre die Willicher Trödelstube geführt hatte.

Blau-Gelb waren auch der Saal und die Bühne dekoriert, auf der den ersten FWK-Jubiläumsorden der Tambourmajor des Musikcorps der St. Sebastianer, Kevin Jingter (25) in Empfang nahm. Nöhles gab im Laufe des Abends mit seinem Team viele weitere Auszeichnungen aus - unter anderem an die Trainerinnen der beiden Tanzgarden von Torfmöps Schiefbahn.

Viel Applaus bekam ferner die vielköpfige Willicher Prinzengarde, die seit 2001 von Herbert Hoedemakers kommandiert wird. Der Chef der Prinzengarde, Frank Schreiber, nahm im Laufe des Abends eine besondere Ehrung vor. Er beförderte den 54-jährigen Baumaschinenführer Hoedemakers zum Generalfeldmarschall.

"Ein dickes Kompliment, dass sie sich so für unser Brauchtum einsetzen", schloss Vize-Bürgermeister Guido Görtz darin alle dem FWK angeschlossenen Vereine ein: Edelweiß, Torfmöps, Schlossgeister, Prinzengarde und Aach Blenge.

Zum letzten Mal sorgte am Mischpult Wolfgang Kivelip (57), besser als "Kivi" bekannt, für die Stimmungsmusik. Frieder Nöhles ging auch auf das 44-jährige Bestehen des FWK ein, der sich 1970 unter dem Vorsitz von Josef Rath gegründet hatte. Nöhles erinnerte auch daran, dass oft die Suche nach einem Stadtprinzenpaar erfolglos war. So wurden in dieser Zeit 33 Prinzenpaare proklamiert, elfmal gab es keine Kandidaten.

(wsc)
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