Stadt Willich Freilaufende Katzen müssen kastriert und gechipt werden

Stadt Willich · Katzen, die von ihren Haltern ins Freie gelassen werden und älter sind als fünf Monate, müssen in Willich künftig kastriert und mit einem Mikrochip gekennzeichnet werden.

Das hat der Willicher Stadtrat jetzt bei vier Gegenstimmen (von drei CDU-Mitgliedern und Bürgermeister Heyes) und drei Enthaltungen (aus der CDU-Fraktion) mehrheitlich beschlossen. Die CDU hatte dazu den Fraktionszwang aufgehoben.

Die SPD-Fraktion hatte die entsprechende Änderung der "Ordnungsbehördlichen Verordnung zur Aufrechterhaltung der Öffentlichen Sicherheit und Ordnung" beantragt. Die Willicher Sozialdemokraten stützen sich auf Informationen des Vereins "Tierschutz für Willich", der sich um streunende Katzen kümmert. Der Verein sagt, dass es seit mehreren Jahren einen Anstieg der Katzenpopulation in Willich gebe. Viele Tiere seien krank, und die Katzen litten unter der unkontrollierten Vermehrung.

Die SPD sieht daher eine Gefahr für die Gesundheit der Willicher Bürger durch die vielen Katzen. Das Thema allein dem Tierschutzverein zu überlassen, sei nicht möglich, weil eine Katzenkastration rund 100 Euro kostet. Der Verein kastriert jährlich circa 210 Katzen. Die Stadt zahlt lediglich einen jährlichen Zuschuss von 2000 Euro.

Die Stadtverwaltung sieht die Sachlage anders und hatte das in ihrer Vorlage zur Ratssitzung auch ausgeführt. Sie sieht keine "abstrakte Gefahr" durch zu viele Katzen in Willich. Zudem sollte man, anstatt eine Kastrations- und Kennzeichnungspflicht einzuführen, durch gezielte Aufklärungsprogramme auf die Bürger einwirken. Zudem stünden der Stadtverwaltung keine personellen Kapazitäten zur Verfügung, um die Kastrationspflicht zu überwachen, Katzen einzufangen und Verstöße gegen die Pflicht zu sanktionieren. Das Personalproblem erkannte die Politik zwar an, hatte dazu aber auch keine Lösung parat.

(msc)
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