Stadt Willich Frischküche ja — aber wie?

Stadt Willich · Schüler und Eltern drängen beim Mensa-Neubau am St. Bernhard-Gymnasium auf eine Frischküche. Politik und Verwaltung sind dafür offen. Die Stadt will aber nicht mehr Geld ausgeben. Die Schule soll nach Lösungen suchen.

Wie könnte eine Mensa mit Frischküche am St. Bernhard-Gymnasium aussehen? Zu diesem Thema veranstalteten Schulpflegschaft und Schülervertretung (SV) einen Info-Abend. Grund: Eltern und Schüler seien bei der bisherigen Planung für den Mensa-Neubau "selbstverständlich davon ausgegangen, das in der Mensa frisch gekocht werde", so Hella Stahl, Vorsitzende der Schulpflegschaft.

Erst vor kurzem sei ihnen bewusst geworden, dass auch in der neuen Mensa wie bisher nur bei einem Caterer vorgekochtes und dann gekühltes Essen wieder aufgewärmt und ausgegeben werden solle.

Essen wird nicht angenommen

Dieses System halten Schulpflegschaft und SV nicht für zukunftsträchtig, weil die Schüler es ablehnen. Hauptgründe seien "die nicht zufriedenstellende Qualität und Attraktivität" des Essens. Das zeigten die aktuellen Zahlen. Wurden zu Schuljahresbeginn noch rund 160 Essen täglich ausgegeben, seien es jetzt nur noch rund 100. Das Anliegen von Schülern und Eltern ist es, die aus mehreren Gründen aufgetretene Bauverzögerung zu nutzen, um die Mensa-Planungen zu überdenken und nach Bau- und Finanzierungswegen für eine Frischküche zu suchen.

Dass das grundsätzlich möglich ist, habe der Besuch einer Schulmensa in der Gemeinde Neunkirchen-Seelscheid (Rhein-Sieg-Kreis) gezeigt. Dort hat die gemeinnützige Gesellschaft DK Integrationsbetriebe die Mensa gepachtet (RP berichtete), vor allem integrative Arbeitsplätze geschaffen und bietet täglich frisch gekochtes Essen für Schüler (2,90 Euro) und Erwachsene (3,50 Euro) an.

Die Gesellschaft habe sich an den Investitionskosten für die Kücheneinrichtung beteiligt, so Stahl. Eltern und Schüler zeigten sich überzeugt, dass ein solches Mensakonzept von den Schülern eher angenommen werde und die Kochkapazität für die Anlieferung an andere Schulen in Willich ausreichen werde.

Für die Willicher Verwaltung erklärte die Technische Beigeordnete Martina Stall, dass das Mensenkonzept vom Grundsatz her eine Gleichbehandlung aller Schulen und damit eben überall das Anlieferungsverfahren vorsehe. Und es sei auch nicht mehr Geld da als die vorgesehenen 1,5 Millionen Euro. Das habe der Kämmerer betont. Stall und der Vorsitzende des Schulausschusses, Christian Pakusch (CDU), sagten aber, dass es weitere Gespräche geben werde, um nach einer Lösung zu suchen.

Pakusch regte an, dass sich die Schulen selber nach Kooperationsmöglichkeiten suchten. Schulleiterin Margret Peters wollte noch gestern mit der Schulleitung der benachbarten Willi-Graf-Realschule telefonieren. Das Thema wird in der Schulausschuss-Sitzung am 17. Februar weiter besprochen. Stall erwartet für diesen Termin keine Lösung. Aber wenn eine da sei, werde eine Sondersitzung des Ausschusses einberufen. Frage des Tages

(RP)
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