Stadt Willich Für die Natur im Einsatz

Stadt Willich · Mit einer Weidenaktion sind beim Nabu Willich die Projekte des ersten Halbjahres angelaufen. Der Terminplaner ist gut gefüllt.

 Alle sechs bis sieben Jahre sollten die Kopfweiden zurückgeschnitten werden. Der Nabu schneidet aber nicht alle Bäume auf einmal.

Alle sechs bis sieben Jahre sollten die Kopfweiden zurückgeschnitten werden. Der Nabu schneidet aber nicht alle Bäume auf einmal.

Foto: Norbert Prümen

Das Dröhnen der Kettensäge ist schon von Weitem zu hören. Auf der großen Streuobstwiese an den Beckershöfen in Neersen herrscht rege Betriebsamkeit. Allerdings stehen nicht die Obstbäume im Mittelpunkt der Arbeit, sondern die Weiden, die entlang des schmalen Grabens stehen. Fünf der Bäume erhalten einen Rückschnitt, der alle sechs bis sieben Jahre aufgrund des starken Wachstums erfolgen sollte. "Wir schneiden nie die ganze Reihe auf einmal, sondern immer nur einige der Weiden. Das ist für die Tierwelt viel schonender", informiert Monica Sandrock vom Nabu Willich. Dabei sind nicht nur die Nabu-Mitglieder im Einsatz, sondern auch die beiden Absolventen des Freiwilligen Ökologischen Jahres (FÖJ) der Stadt Willich helfen mit. Dazu kommen etliche Flüchtlinge.

"Wir sind vom Nabu erneut angesprochen worden und freuen uns riesig, dass wir wieder mithelfen können. Fünf Minuten, nachdem ich unsere Flüchtlinge informiert hatte, gingen schon 15 Zusagen ein", berichtet Jutta von Amern vom Arbeitskreis Fremde in Willich. Hilfe kann der Nabu Willich bei nahezu allen seiner Einsätze gebrauchen, denn zu tun gibt es immer reichlich. Bei der Weidenaktion war es so nicht nur der Schnitt der Bäume an sich. Die Stämme wurden zu einer Totholzhecke aufgeschichtet, und es wurde ein neuer Wall aus den dünneren Abschnitten hergestellt. "Ein Wall ist nicht nur ein Lebensraum für Tiere. Wir haben festgestellt, dass die Wildtiere dort gerne knabbern und dafür weniger an die Obstbäume gehen", sagt Jack Sandrock, der Leiter der Willicher Nabu-Gruppe.

Mit den Weidenruten haben Olivia Nickel und Julia Wolski, die beiden jungen Frauen vom FÖJ, auch noch einiges vor. Sie wollen für den Waldlehrpfad am Schloss Neersen ein Weidensofa bauen und einen Weidentunnel anlegen. Beim Nabu steht des Weiteren in den nächsten Tagen die Kontrolle und Reinigung der Nistkästen an. Außerdem gibt es eine Nistkastenbau-Aktion für Fledermäuse und Singvögel mit Kita-Kindern und deren Vätern. In Kitas und Grundschulen stellt die Nabu-Naturtrainerin Elita Grafke die Schleiereule und den Waldkauz vor.

Im Februar geht es auch an der Schmetterlingsinsel weiter. Der schon angekündigte Wildbienenlehrpfad wird realisiert. Die Nabu-Mitglieder installieren ein Wildbienenhaus mit Informationstafeln. Dem sollen im März das Aufstellen der Schmetterlingstafeln und die pflanzliche Weitergestaltung folgen. Steinkauzkartierungen und Kastenkontrolle sind weitere Projekte im Monat März. Ein bedeutender Aktionstag ist "Willi Wisch" am 25. März. "Hier hoffen wir natürlich, dass viele unserer Mitglieder mitmachen", sagt Monica Sandrock.

Insgesamt zählt die Willicher Nabu-Gruppe 680 Mitglieder, wobei rund 30 davon zu den Aktiven zählen, die bei den unterschiedlichen Aktionen mit in den Einsatz gehen. Man muss aber nicht unbedingt Mitglied sein, um mithelfen zu dürfen. Jede unterstützende Hand ist willkommen. Gerade bei größeren Arbeiten bewährt sich der Spruch, dass viele Hände schnell ein Ende schaffen. Die Öffnungen des Naturgartens an der Eva-Lorenz-Umweltstation, der Einsatz der Rollenden Waldschule an der Astrid-Lindgren-Schule, das Insektenprojekt in der Kita Glückskinder, die Ameisenhegemaßnahmen und Vorträge hinsichtlich der Bedeutung von naturnahen bienenfreundlichen Vorträgen: Das erste Halbjahr ist vollgepackt mit Aktivitäten. "Was uns aber besonders freut, ist, dass wir jetzt Forscherrucksäcke für die Umweltstation anschaffen konnten", sagt Jack Sandrock. Die mit Becherlupen, Ferngläsern und Bestimmungsbüchern gefüllten Rucksäcke gehen ab sofort bei den Kinderangeboten in den Einsatz und helfen schon den Jüngsten die Natur ein Stück weit näherzubringen.

(tref)
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