Gemeinde Grefrath Grefrath braucht mehr altengerechte Wohnungen

Gemeinde Grefrath · Die Einwohnerzahl in der Niersgemeinde wird bis zum Jahr 2030 von jetzt 15 220 Einwohner auf dann rund 14 280 Einwohner sinken. Der Anteil der Einwohner, die älter als 80 Jahre sind, wird jedoch deutlich um 73 Prozent steigen - von 850 im Jahr 2009 auf 1480 in 2030. In der Sitzung des Jugend- und Sozialausschusses wurde diese Entwicklung jetzt thematisiert. Die SPD-Fraktion hatte dazu nach "alternativen Wohnformen im Alter" gefragt.

In der Ausschusssitzung am Dienstagabend bezog dazu sehr ausführlich die Pflegeberaterin Anja Dammer Stellung. Sie verwies darauf, dass mit der steigenden Lebenserwartung die Facetten des Alleinseins immer vielfältiger werden. Anja Dammer: "Die Menschen möchten möglichst selbstbestimmt und gut versorgt zuhause alt werden." Aber in der Gemeinde Grefrath gibt es viel zu wenig Wohnungen, die barrierefrei sind.

Die alternativen Wohnformen sind mittlerweile vielfältig. So gibt es die Wohngemeinschaft mit dem betreuten Wohnen oder auch "Betreutes Wohnen mit Service". Darüber hinaus wird heutzutage Mehrgenerationenwohnen angeboten. Es gibt Senioren-Wohngemeinschaften und ambulant betreute Pflegewohngruppen. Schließlich ist da noch das klassische Altenheim. Doch auch in den Altenheimen findet ein Wandel statt - wie etwa beim Evangelische Altenzentrum in Oedt. Es ist jetzt 46 Jahre alt und steht vor größeren Umstrukturierungen und Umbauten, denn künftig wird es dort fast ausschließlich Einzelzimmer mit Nasszellen geben. Alternativ gebe es für diejenigen, die es sich leisten können, auch die Möglichkeit der Pflege im Ausland. SPD-Fraktionschef Jochen Monhof stellte fest: "Der Bedarf für andere Wohnformen ist auch in Grefrath da." Die Gemeinde müsse schauen, wie sie die Problematik in den Griff bekommt. Monhof stellte fest, dass Grefrath einen "Uraltbestand an Sozialwohnungen" habe. Lediglich das Gebäude auf dem ehemaligen Grevelourgelände an der Schanzenstraße ist neu. Hier entstanden vor einigen Jahren 50 Wohnungen. Wann mit dem Neubau an der Lobbericher Straße begonnen wird, ist noch immer nicht klar. Dort soll auch eine Sozialstation ihren Betrieb aufnehmen.

Klar muss den Bürgern allerdings sein, dass Grefrath als die von der Einwohnerzahl her kleinste Gemeinde im Kreis Viersen nicht alle Wohnformen im Alter für Senioren wird anbieten können.

(mab)
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