Stadt Willich Händels Messias mit 120 Chorsängern

Stadt Willich · Am 13. November kommt die Emmaus-Kantorei aus Willich mit dem berühmten Oratorium nach Krefeld.

 Ein Höhepunkt der Chorgeschichte: Ein Teil der Emmaus-Kantorei reiste nach Rom und gestaltete eine Messe im Petersdom. Die bunten Tücher sind ein Markenzeichen des Chores.

Ein Höhepunkt der Chorgeschichte: Ein Teil der Emmaus-Kantorei reiste nach Rom und gestaltete eine Messe im Petersdom. Die bunten Tücher sind ein Markenzeichen des Chores.

Foto: Emmaus-Kantorei

120 Sänger, vier Solisten und ein 35-köpfiges Orchester werden im November zweimal "Der Messias" von Georg Friedrich Händel aufführen, am 13. November in Krefeld und am 18. November in Anrath. Das berühmte Oratorium in drei Teilen wurde 1742 uraufgeführt, zu Zeiten Händels wurde es meist zur Fasten- oder Osterzeit gespielt. Denn das auf biblischen Texten basierende Werk erzählt auch von der Kreuzigung und der Auferstehung von Jesus Christus. Heute ist es bei Zuschauern besonders in der Adventszeit beliebt.

Das bekannteste Stück in "Der Messias" ist das "Halleluja", das den zweiten Teil beschließt. "Schon zur Zeit Händels haben die Leute die Melodie in den Gassen gepfiffen", weiß Klaus-Peter Pfeifer. Der Kreiskantor des Kirchenkreises Krefeld-Viersen bringt als musikalischer Leiter das Oratorium mit der Emmaus-Kantorei Willich erstmals nach Krefeld. Es ist das erste Mal, dass der Chor ein großes Werk zweimal aufführt. Sonst hatte es immer nur ein Konzert in Willich gegeben. "Da wir aber auch viele Sänger aus Krefeld haben, lag es nahe, auch ein Konzert hier zu veranstalten", erklärt Pfeifer beim Ortsbesuch in der Friedenskirche. Außerdem sei es für den Chor eine schöne Gelegenheit, das ein Jahr lang geprobte Werk zweimal vor Publikum singen zu können. "Häufig haben die Sänger nach dem Konzert gesagt: Schade, schon vorbei."

Für die Entscheidung sprach auch, dass das Konzert des Chores im vergangenen Jahr bereits im Voraus ausverkauft war und nicht alle Kartenwünsche erfüllt werden konnten. Auch der Kartenverkauf für die Konzerte in Krefeld und Anrath seien bereits gut angelaufen, freut sich Jürgen Loechert vom Förderverein Willicher MusikProjekt.

Gemeinsam mit den Solisten Elisa Rabanus (Sopran), Esther Borghorst (Alt), Marcus Ullmann (Tenor), Kevin Gagnon (Bass), Ulrike von Weiß (Cembalo), Jens Peter Onk (Orgel) und dem Orchester Camerata Louis Spohr aus Düsseldorf soll die Musik Händels im Wechsel von kleinem und großem Ensemble erklingen. Pfeifer erklärt seinen Ansatz: "So wird der dynamische Effekt gesteigert, mal singt ein kleinerer Teil, dann kommen alle dazu." So sollen alle Nuancen und Schattierungen zum Klingen gebracht werden.

Der Kreiskantor feierte Anfang des Moants sein 40-jähriges Kantorjubiläum. Er hat Kirchenmusik, Liedbegleitung, Cembalo und Gesang an der Musikhochschule in Düsseldorf studiert und ist Gründer und Leiter der Emmaus Kantorei. Der Chor der Evangelischen Emmaus-Kirche in Willich singt regelmäßig in den Gottesdiensten der Gemeinde, nimmt an Evangelischen und Ökumenischen Kirchentagen teil und macht jährlich eine Herbstreise. Diese führte die Sänger in den vergangenen Jahren nach England, Frankreich, Italien, Irland, Polen, Kiew und Wien. 2014 sang der Chor zur Heiligen Messe in Rom. "Im Petersdom eine Messe gestalten zu dürfen und zum Abendmahl eingeladen zu werden - das war für alle Beteiligten ein besonderes Erlebnis", erinnert sich Pfeifer.

Aber auch die Friedenskirche ist für den Dirigenten kein Neuland. "Wir haben einmal das Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach hier aufgeführt und einmal die Nacht der Schöpfung mit Joseph Haydns Schöpfung." Mit der Akustik der Friedenskirche ist Pfeifer also vertraut.

Das Oratorium beschreibt er als "umfangreiches, abendfüllendes Werk". Das Konzert dauert 2,5 Stunden. Bei der Aufführung in Krefeld wird es außerdem eine Pause geben. Und nach der zweiten Messias-Aufführung in Anrath beginnt der Chor schon wieder mit den Proben zum nächsten Projekt.

(tak)
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