Stadt Willich Handwerker sind überaus gefragt

Stadt Willich · 20 neue Maler und Lackierer erhielten jetzt nach erfolgreich abgeschlossenen Lehrjahren ihre Zeugnisse. Obermeister Ingo Pawlowski machte den jungen Leuten Mut für ihre Zukunft.

 Vor Schloss Neersen haben sich die neuen Maler und Lackierer der Kreishandwerkerschaft Niederrhein zum Erinnerungsfoto zusammengestellt.

Vor Schloss Neersen haben sich die neuen Maler und Lackierer der Kreishandwerkerschaft Niederrhein zum Erinnerungsfoto zusammengestellt.

Foto: NORBERT PRÜMEN

Im vergangenen Jahr hatte die Kreishandwerkerschaft Niederrhein, die für Krefeld und für den Kreis Viersen zuständig ist, noch über 30 junge Menschen losgesprochen, die die Ausbildung zum Maler und Lackierer erfolgreich abgeschlossen hatten. Jetzt waren es nur 20, die sich erneut im Neersener Schloss ihre Zertifikate abholten.

"Vielen fehlte es an der Einstellung, am Ehrgeiz, bei anderen ging die Motivation verloren, wieder andere sprangen ab, entschieden sich für was anderes", darin waren sich vor der Lossprechungsfeier die Lehrlingswarte aus Krefeld und Kempen, Günter Kother und Stefanie Baumert, einig. Denn noch nie in den vergangenen Jahren hatte es so viele Abbrecher und Durchfaller gegeben. "Etwa 30 Prozent haben die Ausbildung abgebrochen, und nahezu die Hälfte ist vor allem bei der Theorie durchgefallen", sagten die Verantwortlichen. Viele wiederholen jetzt, teilweise zum zweiten oder dritten Mal.

Alles andere als eine positive Entwicklung. Zumal auch in diesem Handwerk Fachkräfte händeringend gesucht werden. "Dies ist schon ein Armutszeugnis", sagte der Willicher Unternehmer Dietmar Seefeld (69), der 20 Jahre lang Lehrlingswart war und so lange auch der Prüfungskommission angehörte. Er hatte schon in den vergangenen Jahren immer wieder beklagt, dass das Niveau und die Bereitschaft der Auszubildenden merklich abgenommen haben. Seefeld plädierte jetzt wieder für eine fachgerechtere Ausbildung und sagte außerdem: "Vielleicht muss man auch die schulische Ausbildung mehr bündeln und zentrieren. Zumal es an den Berufsschulen in Krefeld und Kempen sehr unterschiedliche Quoten bei den Durchfallern gäbe: "In Krefeld waren dies zuletzt und im Verhältnis weitaus mehr als in Kempen."

Wie dem auch sei. Die 20 neuen Maler und Lackierer freuten sich natürlich über ihren Abschluss. "Denkt dran, Eure Arbeit wird immer stärker nachgefragt, wir brauchen Euch Handwerker und keine akademischen Taxifahrer", sagte Obermeister Ingo Pawlowski. Die Festrede hielt MdL Marcus Optendrenk, der eingestand, selbst zwei linke Hände zu haben: "Daher habe ich ja auch die Rechte studiert..."

Optendrenk führte aus, dass es die neuen Gesellen geschafft hätten: "Nutzen Sie dies, denn es ist ein Riesen-Vorteil, den Sie durch das Erlernen dieses Handwerks geschafft haben, lassen Sie nicht nach, bilden Sie sich weiter fort." Der MdL nannte noch den hohen bürokratischen Aufwand, den die Unternehmer hätten. Man wolle dies jetzt endlich abbauen. Zu den ersten Gratulanten gehörte ferner Willichs Bürgermeister, Josef Heyes. Gedankt wurden den Lehrern und den Ausbildungsbetrieben.

(wsc)
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