Stadt Willich Heimat - alles andere als von gestern

Stadt Willich · Der Heimat- und Geschichtsverein Willich feierte am 1. Mai ein Fest der Begegnung für Jung und Alt. Geboten wurden Musik, altes Handwerk, historische Ackerschlepper und natürlich Kaffee und Kuchen.

 Der 79-jährige Niederheider Heribert Schmitz spielte im Museum auf seiner steirischen Harmonika, hatte außerdem zu einigen Melodien eigene Texte geschrieben.

Der 79-jährige Niederheider Heribert Schmitz spielte im Museum auf seiner steirischen Harmonika, hatte außerdem zu einigen Melodien eigene Texte geschrieben.

Foto: WOLFGANG KAISER

"D`r Mai öss jekueme": Natürlich in Mundart wurde das Lied im Museum Kamps Pitter gesungen. Schon zuvor hatte es im Forum des St.-Bernhard-Gymnasiums von Diakon Friedhelm Messerschmitt, unterstützt von Anne Lichtenberg und Maria Kuhlen, einen plattdeutschen Gottesdienst mit dem evangelischen Posaunenchor und den "Leddschesweävern" im Forum des St.-Bernhard-Gymnasiums gegeben. Einmal mehr sind die Heimat- und Geschichtsfreunde Willich mit einem Tag der Begegnung in den Mai gestartet.

"Wäre es fünf Grad wärmer gewesen, hätte sicherlich noch mehr den Weg zu uns gefunden", sagte der Vorsitzende des agilen Heimatvereins, Ernst Kuhlen. Er gönnte sich gerade am Stand des Fördervereins "Tuppenhof" aus Kaarst Reibekuchen, nachdem er einige Gäste besonders begrüßt hatte: So MdB Uwe Schummer, Bürgermeister Josef Heyes, seinen Stellvertreter Dietmar Winkels und den Schirmherrn Hans Brocker. Der 79-jährige Niederheider Heribert Schmitz begleitete im Museum, als sich dort viele Besucher zum Klönen und zu Kaffee und Kuchen trafen, auf seiner steirischen Harmonika.

Einige nutzten beim Maifest die Gelegenheit, sich von Theo Nießen den zweiten Museumtrakt erläutern zu lassen, der seit vielen Monaten schräg gegenüber hochgezogen und derzeit innen ausgebaut wird. "Wenn es planmäßig weiterläuft, werden wir das zweite Museumsgebäude Ende Oktober oder Anfang November eröffnen", sagte Kuhlen. Drei große Einzelsummen (von Landschaftsverband sowie zwei Stiftungen der Sparkasse Krefeld) und die Stadt Willich hatten dieses rund 500.000 Euro teure Projekt möglich gemacht; darin eingeschlossen sind Eigenmittel und Leistungen des Vereins von beachtlichen 160.000 Euro. Gerade wird selbst auf der oberen Etagen der Parkettboden verlegt.

Etwa 40 Helfer und Helferinnen sorgten am 1. Mai für einige gesellige Stunden. Gerade boten Peter Lenders und Heinrich Burgartz Gegrilltes an und gaben Theo Nießen und Paul Muschiol die Wertmarken aus. Viele Gäste interessierten sich für das Geschick einiger Damen. So klöppelte Marianne Vormann von der Klöppelgruppe Hagen-Hohenlimburg, zeigte Toni Thömmes (Krefeld) ihren selbst gemachten Glasschmuck mit Ketten und Anhängern oder Christiane Gabler (Willich) ihre Patchworkarbeiten.

Die Kinder waren auf der Hüpfburg bestens aufgehoben. Einige machten auch in einem kleinen Planwagen, gezogen vom Museumstraktor, einem roten Mc Cormick, eine Spritztour durch die nähere Umgebung. "Was ist das denn?", stand beim Maifest ein Zwölfjähriger fragend vor einem alten und ausrangierten Garbenbinder, der früher zum Binden des gemähten Getreides wichtig war. Mittlerweile ist ein ansehnlicher und größtenteils aufgearbeiteter Fundus historischer Gerätschaften zusammen gekommen, von der Riffelbank bis zum Spinnrad. Gerade erst war die "Flachs-Ecke" fertig geworden.

(wsc)
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