Stadt Willich Heimatfreunde gegen Aufgabe des Archivs

Stadt Willich · "Wir könnten frisches Blut gebrauchen", mit diesen Worten warb der Vorsitzende der Heimat- und Geschichtsfreunde Willich, Ernst Kuhlen, keineswegs für eine stärkere Beteiligung an den Spendeterminen. Kuhlen meinte bei der Generalversammlung vielmehr, dass sowohl für die Vorstandsarbeit als auch für die vielen Arbeitsgruppen Nachwuchs gesucht würde.

Einmal mehr hat der rund 900 Mitglieder starke Verein auch im Jahr 2016 einiges bewegt, wofür sich Kuhlen und seine Stellvertreterin Edith Max bei allen Akteuren bedankten - eingeschlossen die von Theo Nießen angeführte Baukolonne, die auch den Aufbau des zweiten Museumstraktes tatkräftig unterstützt. "Danke Jungs, ohne Euch wären wir heute nicht soweit", sagte Kuhlen, der hofft, dass der Neubau Anfang 2018 fertiggestellt ist.

Als einen großen Vorteil wertete es der Vorsitzende, dass man bald in einem Archivverbund mit der Stadt und dem Anrather Bürgerverein in der Lage sei, gemeinsam die Geschichte mit den entsprechenden Daten und Fakten lebendig zu erhalten und zu verknüpfen.

Die Auslagerung des städtischen Archivs womöglich nach Viersen war nur kurz ein Thema. Dies will der Verein nicht. "Dann wären auch unsere Bildungskooperationen mit den Schulen gestorben, denn die Schüler haben auch wegen G 8 sicherlich keine Zeit, um regelmäßig zum Kreisarchiv nach Viersen zu fahren", meinte Bernd-Dieter Röhrscheid, langjähriger Historiker des Vereins, für den die Einbindung der jungen Leute immer wichtig war. Röhrscheid ist außerdem in Willich der SPD-Fraktionsvorsitzende. Er meinte, gerichtet an Landrat Dr. Andreas Coenen: "Wir werden auch seinem vorgeschlagenen Tauschgeschäft nicht zustimmen, das Archiv abzugeben, wenn dafür die Kreis-Wirtschaftsförderung nach Willich verlegt wird."

Etwa 60 Mitglieder kamen zur Versammlung. Wahlen standen nicht an. Die bisherigen Aktivitäten werden weiter geführt. Neben der im Vorjahr stark besuchten Ausstellung "Himmelwärts" soll in diesem Jahr der Weg der Flüchtlinge und Vertriebenen, die direkt nach dem Zweiten Weltkrieg nach Willich gekommen waren, untersucht und ebenfalls in einer späteren Ausstellung dokumentiert werden.

Einige der nächsten Events im Heimatmuseum "Kamps Pitter": Beim nächsten Tag der offenen Tür (12. Februar, 13 bis 18 Uhr) stellen Udo Holzenthal und Bernd-Dieter Röhrscheid ihr Buch über die jüdischen Familien vor. Und Altweiber wird dort am 23. Februar, ab 15.11 Uhr, gefeiert.

(wsc)
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