Mittelstands-Talk in Willich Ina Menzer: Von der Boxerin zur erfolgreichen Sportmanagerin

Stadt Willich · Beim Mittelstands-Talk der CDU Willich sprach die dreifache Box-Weltmeisterin Ina Menzer über ihre Karriere nach dem Sport.

 Im Fitnessstudio "Halle 22" stellte sich die Sportlerin den Fragen.

Im Fitnessstudio "Halle 22" stellte sich die Sportlerin den Fragen.

Foto: Hüskes

100 Millionen Euro, das ist die Summe, die jährlich im Sport in Deutschland umgesetzt wird, angefangen beim Kauf von Fitnessgeräten bis hin zur Sportreise. Ein lukrativer Bereich und daher auch ein Thema, das jetzt seinen Platz beim Mittelstands-Talk der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung (MIT) der CDU Willich fand. Mit einem "lockeren Frühlingsplausch", wie es Vorsitzender Stefan Simmnacher beschrieb, beleuchtete die MIT mit der dreifachen Box-Weltmeisterin Ina Menzer den Part Profisport mit Blick auf die Karriere nach der Sportkarriere.

Etwas, das Menzer zeitig genug angegangen ist, wie sie im Interview mit Simmnacher hervorhob. "Als ich meinen letzten Kampf hatte, steckte ich mitten im Studium", erzählte die Ex-Boxerin. Eine Sportkarriere währt nicht ewig. Aber aus eigener Erfahrung weiß Menzer, dass die Auseinandersetzung mit dem Leben nach dem Profisport immer gern nach hinten geschoben wird. "Zum Einem nimmt der Sport einen so sehr in Anspruch, dass man gar nicht die Zeit hat. Auf der anderen Seite will man sich auch gar nicht damit beschäftigen, dass der Schluss kommt", berichtete die 35-Jährige. Sie schaffte es aber, die Weichen für ihr Leben nach dem Sport rechtzeitig zu stellen.

Menzer nahm noch während ihrer sportlichen Karriere ein Sportmanagement-Studium auf. Vor dem Hintergrund der eigenen Erfahrungen und ihrem Wissen aus dem Studium betreut und vermarktet sie heute junge Athleten. "Sie haben in der Regel noch ihren sportlichen Höhepunkt vor sich, aber dennoch beschäftigten sie sich mit unserer Hilfe unter anderem bereits mit der Karriere nach der Karriere", sagte Menzer. In ihren Augen ist der Profisport heutzutage komplexer geworden. Allein der sportliche Erfolg reicht nicht mehr aus. Sponsoring, PR, das öffentliche Bild: All das kann nicht alleine gemanagt werden. Hier kommt das professionelle Sportmanagement ins Spiel, das auch für andere Bereiche, wie die Suche nach guten Ärzten und Physiotherapeuten als auch Steuerberatern und Anwälten zuständig ist.

Jedes dritte Unternehmen unterstützt den Sport. Etwas, das Menzer als unabdingbar sieht, denn ohne eine solche Unterstützung ist in ihren Augen Leistungssport nicht möglich. "Leistungssport erhält null Unterstützung vom Staat. Der Sport ist auf die Wirtschaft angewiesen", betonte sie. Ein Stichwort ist der beidseitige Imagetransfer. Ein Unternehmen erhält die auf den Sportler ausgerichtete Aufmerksamkeit für sein Produkt. Auf der anderen Seite profitiert der Sportler vom Unternehmen.

Simmnacher stellte die Frage nach einem Imageverlust für ein Unternehmen, wenn ein Sportler zum Beispiel des Dopings überführt wird. Ein Vorfall, der in den Augen von Menzer keine weitreichenden Folgen für ein Unternehmen hat. "Eine Marke ist nicht mit dem Doping verbunden. In dem Moment, da sich ein Unternehmen öffentlich von einem Sportler nach einem Dopingvorfall distanziert, bleibt auch die Marke frei davon", sagte Menzer.

(wsc)
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