Stadt Willich Inklusion mit dem Bundesjugendballett

Stadt Willich · Die Compagnie aus Hamburg kommt am ersten November-Wochenende nach Schiefbahn, um mit Kindern und Jugendlichen der Integrativen barrierefreien Gruppen des TV Schiefbahn Choreographien zu erarbeiten.

Es wird ein spannendes und bewegendes Erlebnis für alle Beteiligten: Im Rahmen eines Workshops tanzen die Mitglieder des Bundesjugendballetts am ersten November-Wochenende mit Kindern und Jugendlichen der Integrativen barrierefreien Gruppen des TV Schiefbahn 1899 in Willich. Gemeinsam mit jungen Sportlern mit und ohne Behinderung erarbeiten sie Choreographien, die am Samstagabend, 1. November, um 17 Uhr im Vereinsheim des TV Schiefbahn, der Peter-Bäumges-Halle an der Jahnstraße 1, vor dem Publikum aufgeführt werden. Die Profitänzer zeigen zudem einige Ausschnitte aus ihrem Bühnen-Repertoire.

Die Idee zu dem ungewöhnlichen Projekt entstand im Sommer 2013: Petra und Stephan Adomeitis, die das Inklusionsangebot des Willicher Sportvereins seit 2001 auf- und ausgebaut haben, nahmen in Hamburg für ihre vorbildliche Arbeit den HanseMerkur-Preis für Kinderschutz entgegen. Beim Festakt standen auch die Mitglieder des Bundesjugendballetts auf der Bühne; hinter den Kulissen kamen die Leiter der beiden Gruppen ins Gespräch - jeder begeistert vom Engagement des anderen. Mehr als ein Jahr später reist die junge Ballettcompagnie aus Hamburg nun nach NRW, um mit etwa 30 Sportlern der Integrativen Gruppen aus Willich im Alter von drei bis 18 Jahren zu tanzen. Die HanseMerkur-Versicherungsgruppe unterstützt den Workshop.

Dem Bundesjugendballett, vor drei Jahren von John Neumeier gegründet, gehören acht internationale Tanztalente an: Sie haben ihre Ausbildung abgeschlossen und sind in der unkonventionellen Compagnie zugleich Erste Solisten und Gruppentänzer. Unter der Anleitung des künstlerischen Leiters Kevin Haigen entwickeln sie eigene Stücke oder führen auf, was internationale Choreographen exklusiv für sie schaffen. Sie stehen auf klassischen Bühnen, suchen aber auch bewusst ungewöhnliche Spielstätten auf, um für die Kunstform Tanz zu begeistern: ob in Kirchen, Museen, Seniorenheimen, Gefängnissen oder psychiatrischen Kliniken.

"Projekte mit jungen Menschen, die über unterschiedliche motorische Möglichkeiten verfügen, sind für uns von großer Bedeutung. Wir waren fasziniert von der so wichtigen Arbeit des Ehepaares Adomeitis mit den integrativen Sportgruppen. Ich bin überzeugt, dass nicht nur wir den Kids des TV Schiefbahn etwas geben können, sondern dass sie auch unsere tänzerische Arbeit bereichern werden", sagt Lukas Onken, Organisatorischer Leiter des Bundesjugendballetts.

Für die Kinder und Jugendlichen aus Willich und Umgebung ist der Workshop etwas ganz Besonderes. "Wir freuen uns über diese einmalige Chance, mit den Tanz-Profis zu arbeiten und etwas auf die Bühne zu bringen", sagt Stephan Adomeitis. Die Idee, die hinter dem gemeinsamen Projekt steht, passt zur Zielsetzung seiner Arbeit: Mit den Integrativen Sportgruppen wollen der engagierte Übungsleiter, seine Frau Petra und die zahlreichen Helfer jungen Menschen mit und ohne Behinderung vor allem Freude an der der Bewegung vermitteln, wollen ihre Motorik verbessern - aber auch ein Miteinander ohne Berührungsängste, ohne Ausgrenzung fördern. "Tanz und Musik transportieren diese Idee, dieses Ziel ganz besonders gut", so Adomeitis.

Zuschauer bei der Aufführung am 1. November um 17 Uhr sind herzlich willkommen. Der Eintritt ist kostenlos, allerdings ist die Anzahl der Plätze begrenzt.

(RP)
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