Willich Interessenten für Übernahme des Unternehmens

Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des Verdachts der Insolvenzverschleppung und des Betruges.

Für das insolvente Taxi-Unternehmen Janssen gibt es mehrere Kaufinteressenten. Man führe Übernahmegespräche, sagte der Düsseldorfer Anwalt Axel Kleinschmidt, der das Insolvenzverfahren abwickelt. Ob die Firma ganz oder in Teilen verkauft werde, sei noch unklar. "Wir beabsichtigen aber, dass das Unternehmen fortgeführt wird", sagte Kleinschmidt. Damit sollen die Arbeitsplätze erhalten bleiben. Das Insolvenzverfahren für Taxi Janssen, dessen Fahrerzentrale in Lobberich und die Lohnbuchhaltung in Grefrath ist, wurde am 1. Dezember eröffnet. Für den laufenden Monat sollen die Mitarbeiter ihre vollen Gehälter erhalten; für die Monate September bis November gibt es Insolvenzgeld von der Bundesagentur für Arbeit. Das habe man vorfinanziert, sagte Kleinschmidt. Einige Mitarbeiter sollen zudem pauschale Vorschüsse für den Dezember erhalten, für soziale Härtefälle wie Alleinerziehende gebe es eine Notfallliste, sagte der Insolvenzverwalter. Mit einzelnen Fahrern führe man wegen fehlerhafter Abrechnungen Gespräche. Wie es weitergeht, soll sich im ersten Quartal 2018 zeigen. Große Kunden hätten aber bereits angekündigt, das Unternehmen weiterhin beauftragen zu wollen, sagte Kleinschmidt. Unterdessen hat die Staatsanwaltschaft Krefeld Ermittlungen aufgenommen. Der Verdacht gegen die früheren Eigentümer: Sie hätten möglicherweise die Insolvenz verschleppt. Auch wegen des Verdachts des Betruges wird ermittelt. "Wir prüfen, ob es einen Anfangsverdacht gibt", sagte Oberstaatsanwalt Axel Stahl. Sollte sich der Verdacht erhärten, werde man weitere Ermittlungen einleiten. Im Moment sei die Staatsanwaltschaft dabei, Unterlagen des Nettetaler Unternehmens mit Sitz in Lobberich anzufordern. Nach Angaben von Stahl erwarte man Erkenntnisse für Anfang Januar. Mit Blick auf das laufende Verfahren machte die Staatsanwaltschaft aber keine weiteren Angaben. Das Taxi-Unternehmen beschäftigt rund 640 Mitarbeiter in Nettetal, Grefrath und Kempen sowie im Kreis Kleve.

(emy)
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