Stadt Willich Joseph Roelofsen war Lokführer mit Leib und Seele

Stadt Willich · Am heutigen Samstag vollendet in Anrath, Am Wasser, der gebürtige Krefelder Joseph Roelofsen sein 90. Lebensjahr. Wer sich mit ihm unterhält, kann kaum glauben, dass der rüstige Bundesbahn-Pensionär bereits sein 90. Lebensjahr vollendet. Er ist geistig noch sehr rege und körperlich fit.

In Krefeld wuchs Joseph Roelofsen mit einem Bruder auf. Nach dem erfolgreichen Abschluss der "Schule 36" hat er den Beruf eines Maschinenschlossers bei der Bahn erlernt. Doch er blieb nicht Schlosser, sondern wurde Lokomotivführer. Ein Traumberuf für ihn. Er war genau 50 Jahre bei der Bundesbahn im Einsatz und davon 40 Jahre Lokführer. Und wenn er darüber plaudert, dann glänzen seine Augen, dann sprudelt es nur so aus ihm heraus. Die schönste Strecke sei "am Rhein entlang nach Mainz" gewesen, weiß er zu berichten. Er hat Lokomotiven gefahren, die noch beheizt werden mussten, aber auch E-Loks und E-Triebzüge. "Lokbetriebsinspektor" war seine Amtsbezeichnung. Die Bahn muss ihn so geliebt haben, wie er seine Lokomotiven und Züge ihn liebten. Als er vor rund einem Vierteljahrhundert nach fünf Jahrzehnten aus dem Dienst schied, schenkte ihm und seiner Familie die Bahn eine "exklusive Fahrt" mit der Lok und zwei Anhängern von Düsseldorf nach Köln. Ein Abschiedsgeschenk, das schriftlich dokumentiert wurde und von dem er heute noch schwärmt und ab und zu auch "nachts träumt." Joseph Roelofsen wurde in diesem "Festtags-Abschiedszug" von der Bundesbahn geehrt.

1962 hat er seine Ehefrau Inge geheiratet, und seit 1964 lebt er in Anrath. Joseph Roelofsen hat drei erwachsene Kinder, Schwiegerkinder und drei Enkelkinder. Sein Hobby war stets "Heim und Garten". Er ist Mitglied der Gewerkschaft der Lokführer. Der unterschiedliche Dienst als Lokomotivführer ließ nicht viel Zeit übrig, um sich in einem Verein zu engagieren. "Ich würde sofort wieder auf eine Lokomotive steigen", meint er abschließend.

(mab)
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