Willich Junge Talente, seltene Instrumente

Willich · Die Preisträger von "Jugend musiziert" zeigten beim Abschlusskonzert im Foyer der Sparkasse in Viersen ihr Können. Auch Harfe, Horn, Fagott, Kontrabass und Schlagzeug waren zu hören.

 Preisträger-Konzert im Foyer der Sparkasse in Viersen, hier: Victoria Poder (Klasse Florian Fleischmann).

Preisträger-Konzert im Foyer der Sparkasse in Viersen, hier: Victoria Poder (Klasse Florian Fleischmann).

Foto: JÖRG Knappe

Nach dem Wettbewerb ist vor dem Wettbewerb. Er freue sich "schon auf Jugend musiziert im nächsten Jahr", meinte Ralf Holtschneider, Leiter der Kreismusikschule Viersen. Zunächst aber durfte er sich über die guten Leistungen in diesem Jahr freuen. Wie in den vergangenen Jahren waren im Preisträgerkonzert im Foyer der Sparkasse höchst erfreuliche Leistungen zu hören. Dr. Birgit Roos, Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Krefeld, bedauerte zwar, dass die Plätze nicht für alle Interessenten reichten. Aber sie freute sich über den großen Zuspruch und begründete, warum die Sparkassen seit 1963 bundesweit "Jugend musiziert" unterstützen: Qualifizierter Musikunterricht sei eine Zukunftsinvestition. Kinder und Jugendliche lernten nicht nur ein Instrument; sie lernten dabei auch Schlüsselqualifikationen wie Kompetenz, Verantwortung und Teamgeist. Ähnlich sah es Landrat Dr. Andreas Coenen. Er rief in Erinnerung, dass mit der Musik auch Fleiß, Ausdauer und Disziplin aufgebaut werden. Beeindruckt zeigte sich Coenen nicht nur von den Leistungen, sondern auch von der Souveränität der jungen Musiker.

In der Tat. Schon bei den jüngsten war eine beachtliche Sicherheit im Auftreten festzustellen. Flüssig ließ die zehnjährige Viktoria Poder "Solfeggietto" von Carl Philipp Emanuel Bach und mit Melancholie einen Walzer von Chopin erklingen. Patrick Duy Dang aus der Altersklasse der Elf- bis Zwölfjährigen hat schon den Dreh raus, mit kleinen Glissandi den Folk-Charakter auf der Gitarre zu erzeugen.

Selten gespielte Instrumente und selten gehörte Kombinationen waren zu hören. Wohlklingende Harfentöne bot Ella Thomas und spielte die Überleitungen mit einem gut dosierten Ritardando. Einem Hornquartett begegnet man nicht allzu oft, noch weniger einem Fagott-Trio. Mit Kompositionen aus dem 18. und dem 20. Jahrhundert überzeugten Alma Brinkmann, Kerem-Nuh Dilbirligi und Florian Seefing. Drei versierte Alt-Saxophonisten (Pascal Bork, Benjamin Freukes und Jakob Friedrich) gefielen mit ihrem Vortrag ebenso wie die Besetzung mit drei Kontrabässen Lisa Koenen, Milan Thüer und Leonie Walter.

Flöte im Duo gab es sowohl mit Block- (Jana Günther und Anna Schuchert) als auch mit Querflöten (Carlotta Brockes und Maren Steinraths sowie Juliane Wieners und Alessandra Gioia Antwerpen). Zwei musikalische Höhepunkte bewahrten sich die Veranstalter für den Schluss auf: Benjamin Ulanicki imponierte mit einem Schlagzeug-Solo. Danach lieferte als Sängerin Kathrin Mevissen eine großartige Partie, vor allem mit dem unverwüstlichen Reißer der Adele in Johann Strauß' Operette "Die Fledermaus": "Mein Herr Marquis".

(RP)
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