Stadt Willich Kaiserplatz soll ein Treffpunkt werden

Stadt Willich · Der komplett neu gestaltete Kaiserplatz wurde gestern mit einer bunten Feier seiner Bestimmung übergeben. Das Interesse war groß, die Neukonzeption überzeugte auch viele vorher skeptische Bürger.

 Künstler Ubbo Enninga präsentiert seine Skulptur "Wasser. Welle. Willich". Mit ihm freuen sich Bürgermeister Josef Heyes und Sparkassen-Vorstandsmitglied Siegfried Thomaßen, dazwischen Hans Kothen im Rollstuhl.

Künstler Ubbo Enninga präsentiert seine Skulptur "Wasser. Welle. Willich". Mit ihm freuen sich Bürgermeister Josef Heyes und Sparkassen-Vorstandsmitglied Siegfried Thomaßen, dazwischen Hans Kothen im Rollstuhl.

Foto: WOLFGANG KAISER

"Prime Time" hieß die Coverband, die gestern unter anderem mit den drei Willicher Musikern Cecil Germes, Ulrike Buschmann und Norbert Flatters spielte. Und der Name passte den ganzen Nachmittag und Abend: mit zahlreichen Events, mit Sambaklängen oder dem Action-Theater "caracho" wurde bei optimalen äußeren Bedingungen der komplett neu gestaltete Kaiserplatz seiner Bestimmung übergeben.

Zahlreiche in den oberen Etagen lebende Anwohner rissen die Fenster auf, wollten miterlebten, was da unten los ist. Es war gleich zu Beginn eine Menge: etwa 450 Menschen kamen zum Auftakt, als die Pfarrer Markus Poltermann und Joachim Schuler den neuen Platz, der 1889 für 6.840 Mark gebaut worden war, segneten und auf dem kurz zuvor der Künstler Ubbo Enninga (61) seine Skulptur "Wasser. Welle. Willich" enthüllte. Nicht nur das Wasser kam danach entlang der etwa 50 Meter langen Rinne in Fluss.

Es wurde gespielt, gelacht und natürlich geklönt. Die Zeiten, als auf unebenem Geläuf dort ausnahmslos nur Autos parkten, sind nach vielen Jahren der Planung endlich vorbei. "Wir möchten diesen Platz mit ihnen zu einem Ort der Begegnung machen", dies wünschten sich Willichs Bürgermeister Josef Heyes, die technische Beigeordnete, Martina Stall, sowie die städtische Projektleiterin, Iveta Andres.

Heyes dankte Siegfried Thomaßen, Vorstand der Sparkasse Krefeld, deren Kulturstiftung die Skulptur aus Bronze- und Betonwerkstein möglich gemacht hatte. "Danke, dass du uns deswegen oft auf die Nerven gegangen bist", sagte lächelnd Thomaßen an die Adresse von Hans Kothen, der ebenfalls dabei war und sich immer für eine Skulpturen-Vielfalt in Willich stark gemacht hatte.

Caroline stolzierte auf Stelzen als bunte "Miss Flora" durch die Gegend, "Mister Piano" fuhr mit seinem Tasteninstrument durch die Reihen, einige spielten Schach, gönnten sich ein Gläschen Sekt oder es gab ebenfalls vom Café "Kaiser-Eck" einen Kirschstreusel. Auch das Café der Begegnungsstätte hatte geöffnet.

"Ich habe viele getroffen, die erst über die weggefallen Parkplätze gemosert hatten, aber jetzt von diesem Platz begeistert sind"; meinte der ehemalige Gastronom Kurt Räck (84). "Ausgezeichnet, aber etwas mehr Farbe anstelle des grauen Pflasters wäre nicht schlecht gewesen", kommentierte der Chef der Willicher Schützen, Willi Stennes. "Und ich freue mich jetzt darauf, hier bald draußen bei schönem Wetter einen Kaffee trinken zu können", erzählte Rentnerin Fine Danners. Jetzt wird über die nächsten Events dort nachgedacht. "Es wäre schön, wenn hier zum Beispiel ein Blumen- oder ein Büchermarkt stattfinden könnte", schlug Martina Stall vor. Und Martin Platzer von der "Stadtschmiede" startete gestern die Aktion "Platzmacher", Platzer erläuterte: "Wir suchen Menschen, die Kunst oder Konzerte durchführen, einen Tauschmarkt oder ein Open-Air-Kino."

(wsc)
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