Stadt Willich Kaisersaal: Nur noch vier bis sechs Eigentumswohnungen

Stadt Willich · "Wir sind immer noch bei der Detailplanung", sagte gestern der neue Eigentümer der Kaisersaal-Immobilie, Ralf Jungermann. Erste Entwürfe, die sein Bruder und Architekt Daniel Jungermann eingereicht hatte, wurden verworfen.

So waren ursprünglich elf bis zwölf Wohneinheiten vorgesehen. Diese große Lösung scheiterte vor allem an den Einwänden der Denkmalbehörde, die unter anderem möglichst wenige Eingriffe in das vorhandene Mauerwerk des denkmalgeschützten Kaisersaales wünscht.

Der Geschäftsführer der Willicher Gesellschaft "Chemofast Anchoring" (Befestigungstechnik) hofft, dass sein jetzt gründlich abgespeckter Planentwurf im Herbst dieses Jahres endlich genehmigt wird und er mit der Vermarktung spätestens Anfang 2016 beginnen kann. Jungermann zu seiner derzeitigen Absicht: "Es geht jetzt um vier bis sechs Eigentumswohnungen, die auf mehreren Ebenen Größenordnungen von 100 bis 220 Quadratmetern haben."

Er stellt sich später die Vermarktung so vor: Der Interessent kauft seinen Anteil aus dem bestehenden Bestand, beauftragt dann ihn als Bauträgergesellschaft, den Endausbau zu machen. Dies habe, so Jungermann, den Vorteil, dass die neuen Eigentümer dann Fördermittel bekämen und für einen Zeitraum von zwölf Jahren Abschreibungsmöglichkeiten hätten. Offen lässt Jungermann noch, ob er selbst ein oder zwei Einheiten behält.

Obwohl der eigentliche Kaisersaal, dem einst die Familie Schiffer gehörte, abgenommen ist, gibt es offenbar noch kleinere Meinungsverschiedenheiten mit einigen Einstellplätzen, die derzeit noch auf dem unmittelbar an den Saal angrenzenden Gartengelände als Baulast eingetragen sind. Hier erhofft er sich bald eine Einigung.

Eine weiteres Problem sind die vielen Bäume, die im Gartengelände stehen und schon immer ein strukturiertes Parken erschwert hatten. Hier will Jungermann Gespräche mit der Stadt führen, ob ein Teil dieser Bäume noch erhaltenswert und standsicher seien und bei entsprechenden Ausgleichspflanzungen an anderer Stelle ersetzt werden könnten.

Jedenfalls wird derzeit die Gartenanlage, auf der sich noch ein Schießstand befindet, noch von vielen Zügen des Allgemeinen Schützenvereins für ihr Zugkönigschießen genutzt. Jungermann hatte ihnen das erlaubt. Nach dem diesjährigen Schützenfest wird dieser Schießstand abmontiert und wahrscheinlich, wenn die Genehmigungen erteilt werden, an der Gaststätte Krücken neu aufgebaut.

Natürlich verfolgt Jungermann auch mit Interesse die Pro- und Kontra-Debatten beim Bau einer neuen Veranstaltungshalle in Alt-Willich. Jetzt will die Verwaltung die Notwendigkeit solch einer neuen Halle mit einer Auslastung bis zu 1100 Besuchern neu überdenken (die RP berichtete). Der Willicher Unternehmer hält die Dimension dieses angedachten Hallenkörpers auch mit dem Blick auf die zukünftige Weiterentwicklung Willichs für gut. Als besseren, weil umweltverträglichen Standort passe allerdings, so Jungermann, die Halle viel besser ins große Willicher Gewerbegebiet.

(wsc)
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