Stadt Willich Kanalsanierung: Förderung für Bürger

Stadt Willich · Nicht alle Anrather Hausbesitzer werden betroffen sein, aber auf einzelne können Kosten von bis zu 10.000 Euro zukommen. Der Weg zu einer Förderung ist kompliziert. Die Politik will daher mehr Transparenz für die Bürger.

Der Willicher Planungsausschuss hat die Verabschiedung des Fremdwassersanierungskonzeptes für Anrath noch einmal in den September verschoben. Diese Verschiebung hatte Sascha Faßbender (CDU) beantragt. Die Stadt soll bis dahin noch Vorarbeiten für den ersten Teil der Sanierungsarbeiten erledigen. Dazu gehören für die CDU etwa konkretere Informationen, welche Straßen oder Straßenabschnitte betroffen sind und wie die Bürger Zuschüsse für ihren Anteil an den Sanierungsarbeiten (im Bereich des privaten Anschlusses) erhalten können.

Der Hintergrund: Die an sich gute Nachricht ist seit Mai öffentlich. Die Anrather Bürger können für ihren Anteil an der Schmutzwasser-Kanalsanierung eine Förderung durch das Land NRW erhalten - das Programm wird fortgesetzt. Nicht ganz so gut, weil relativ kompliziert, ist der Weg, der zu dieser Förderung führt. Dieser geht nämlich nicht direkt vom Hauseigentümer als Antragsteller an die Bezirksregierung, sondern die Stadt Willich beziehungsweise ihr Abwasserbetrieb ist eine Art "Zwischenstelle": Der Abwasserbetrieb muss alle Anträge sammeln und mit einer Stellungnahme zur Zuwendungsfähigkeit der NRW.Bank vorlegen. Diese wiederum beteiligt die Bezirksregierung und erhält von dieser eine Stellungnahme zur Bewilligung der gesammelten Anträge. Der städtische Abwasserbetrieb wiederum muss dann die Kommunikation mit dem jeweiligen Hauseigentümer übernehmen. Er muss ihn unter anderem informieren, ob der Antrag bewilligt wurde, und von diesem innerhalb von drei Monaten nach Abschluss der Maßnahme einen Nachweis über die Kosten und Leistungen verlangen. Die Planungsausschuss-Mitglieder möchten, dass alle diese Dinge für den Bürger verständlicher werden und dass dieser auch sicher darüber informiert ist, bevor sie dann das Konzept verbindlich macht.

Der Hintergrund des Themas: Fachleute haben herausgefunden, dass in Anrath viele Schmutzwasserkanäle "falsch" angeschlossen oder undicht sind: Sie leiten nicht nur das Verbrauchswasser der Hausbewohner ab, sondern teils auch Regen- oder Drainagewasser. Bei Starkregen sind die Schmutzwasserkanäle aber nicht groß genug, um die Wassermenge zu bewältigen. Diese Situation hatte im August 2010 in Teilen Anraths zu einer Überflutung mit Schäden geführt.

Geschätzt können die Sanierungsarbeiten für einen Kanal um die 10.000 Euro kosten.

(djm)
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