Stadt Willich Kandidaten bei der RP im Rededuell

Stadt Willich · Die beiden Bewerber um das Bürgermeisteramt in Willich bei der Kommunalwahl am 25. Mai – Josef Heyes (CDU) und Hans-Joachim Donath (FDP) – diskutierten bei der "Mobilen Redaktion" der Rheinischen Post beim Stahlwerkfest.

 RP-Redakteur Christian Heidrich (Mitte) bei der "Mobilen Redaktion" der Rheinischen Post im Gespräch mit Bürgermeister Josef Heyes (links) und dessen Herausforderer bei der Kommunalwahl am 25. Mai, Hans-Joachim Donath.

RP-Redakteur Christian Heidrich (Mitte) bei der "Mobilen Redaktion" der Rheinischen Post im Gespräch mit Bürgermeister Josef Heyes (links) und dessen Herausforderer bei der Kommunalwahl am 25. Mai, Hans-Joachim Donath.

Foto: KaiseR

Die beiden Bewerber um das Bürgermeisteramt in Willich bei der Kommunalwahl am 25. Mai — Josef Heyes (CDU) und Hans-Joachim Donath (FDP) — diskutierten bei der "Mobilen Redaktion" der Rheinischen Post beim Stahlwerkfest.

Obgleich mit unterschiedlichen Ansätzen am Start, haben sich die beiden Bürgermeister-Kandidaten in Willich, Amtsinhaber Josef Heyes (CDU) und sein Herausforderer Hans-Joachim Donath (FDP), vorgenommen, die Stadt weiter voranzubringen — unparteiisch und überparteilich. Am Samstagnachmittag standen die Beiden bei der "Mobilen Redaktion" der Rheinischen Post dem Redakteur Christian Heidrich Rede und Antwort. Die interessante Gesprächsrunde beim Stahlwerkfest erlebten etwa hundert Beobachter, darunter Politiker, Schützen, Feuerwehrleute und Vereinsmitglieder.

Mehr als eineinhalb Stunden lang nutzten die beiden Kandidaten die Gelegenheit, aus ihrer Sicht Dinge klarzustellen oder zu kritisieren, wobei sie sich auch in einigen Punkten einig waren. So zeigten sie sich immer noch maßlos enttäuscht über die Neusser Augustinus-Kliniken und deren Schließung des Willicher Krankenhauses. Donath sprach davon, dass das Hospital schrittweise finanziell ausgeschlachtet worden sei. Heyes hatte bei einer neuen Nutzung seine konkreten Vorstellungen. Er sagte: "Das Gebäude muss weiterhin für die ärztliche Versorgung der Willicher da sein. Ich bin nicht bereit, dass der Eigentümer das Gebäude in irgendeiner Weise mit einer Fremdnutzung vergolden will."

Hans-Joachim Donath punktete erwartungsgemäß bei einigen fehlerhaften Baugenehmigungen, so bei der Orangerie oder dem Wahlefeldsaal. Während Josef Heyes dies mit veränderten rechtlichen Grundlagen und Bestimmungen zu erklären versuchte, bescheinigte ihm auf diesem Gebiet Donath erhebliche Defizite bei der Führung der Stadtverwaltung. "Ich würde extern oder intern in der Verwaltung eine bessere Qualitätssicherung einbauen", meinte Donath.

In Sachen Orangerie kündigte Heyes kurzfristig ("wohl noch in diesem Sommer") eine Lösung an. Seine Kommentar: "Ziel ist es, dass dort der Kiosk genauso weiterläuft wie das Frühstück oder die Cafeteria. Getränke und Speisen könnten weiterhin ausgegeben werden, sie dürfen aber da nicht gebacken oder gekocht werden."

Auch die Bürgerbeteiligung war neben der Inklusion oder einer besseren Barrierefreiheit ein Thema. Donath vermisste bei der neuen Stadthalle, bei der sich schon Anwohner über den zu erwartenden Lärm oder zu wenig Parkplätze beschwert und den Klageweg angedroht hatten, dass frühzeitig neben den Vereinen auch die Anlieger oder Unternehmen angehört worden seien. Dazu Heyes: "Für eine umfassende Beteiligung im Vorfeld blieb kein Spielraum, da die Zeit drängte. Wir haben aber auch über Varianten mit vielen Vereinen diskutiert."

Bei der Schiefbahner Kulturhalle befürchtete der Kandidat der Liberalen, dass diese mittelfristig keinen Bestand mehr haben könnte: "Hier muss die Verwaltung Alternativen in der Schublade haben." Zur Notwendigkeit einer zusätzlichen Bebauung im so genannten "Schiefbahner Dreieck" sprach der amtierende Bürgermeister davon, dass er wöchentlich und regelmäßig Anfragen von jungen Familien erhalte, die zusätzlichen Wohnraum benötigten. "Aber nur dann, wenn die Anwohner dies akzeptieren und wenn der Bedarf eindeutig ermittelt ist", konterte Donath.

Jeder der Beiden will am 25. Mai gewinnen. Und die beiden Kontrahenten schätzen trotz aller Meinungsverschiedenheiten die Stärken des Anderen. Donath schätzt an Heyes neben den täglichen Radfahrten zu seiner Arbeitsstelle dessen Fähigkeiten im repräsentativen Bereich. Heyes wiederum würdigte das Engagement von Donath für die Stadt Wilich und schätzt seine Gründlichkeit. Und die Konkurrenten können sich auch vorstellen, eine gemeinsame Radtour zu unternehmen.

Beide Kandidaten sind übrigens begeisterte Schützen: Josef Heyes bei den "Hirschjägern" in Schiefbahn, Hans-Joachim Donath bei den "Jonge Böösch" in Alt-Willich.

(wsc)
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