Stadt Willich Kubistische Kunst für den Park

Stadt Willich · Im Kunst-Grundkurs der Q1 entstehen am St.-Bernhard-Gymnasium ganz besondere Kunstwerke. Die 19 Schüler konzipieren sechs Objekte für den Park der Schiefbahner Schule.

 Sarah, Niels, Sophie und Eva bereiten im Park der Schule ein Gerüst vor, aus dem später ein Baum entstehen soll.

Sarah, Niels, Sophie und Eva bereiten im Park der Schule ein Gerüst vor, aus dem später ein Baum entstehen soll.

Foto: Kaiser

"Wir brauchen noch zwei Fliesen", sagt Leah. Tim nimmt daraufhin weitere Fliesen aus der blauen Box und gibt sie quer über den Werktisch an Ada weiter. Vor der Gymnasiastin liegt bereits ein kleiner Stapel aus drei Fliesen, den sie allerdings als zu klein empfindet. Die beiden Fliesen kommen auf den Stapel, der danach in eine Plastiktüte wandert und von Ada sorgfältig verschlossen wird. "Soll ich?", will Michael wissen. Ein Nicken - und der Oberstufenschüler holt mit dem Hammer aus. Mit einem gewaltigen Knirschen brechen die Fliesen unter dem Schlag. Vier Augenpaare schauen neugierig in die Tüte. "Das sieht gut aus", sind sich die Schüler einig und blicken auf den fast einen Meter hohen, tropfenförmigen Styroporklotz, der in Maschendraht verpackt auf dem Werktisch steht und den später die Fliesenbruchstücke zieren werden. Die vier Schüler des St.-Bernhard-Gymnasiums gestalten einen kubistischen Tropfen.

Aber nicht nur hier spielt der Kubismus die entscheidende Rolle. An allen sechs Werktischen im Kunstraum des Schiefbahner Gymnasiums sind Schüler mit der Entstehung von etwas größeren Kunstwerken zum Thema Kubismus beschäftigt. Der Kunst-Grundkurs von Patricia Persch gestaltet im zweiten Halbjahr nämlich ganz besondere Werke. "Wir haben im theoretischen Part das Thema Kubismus besprochen, und dabei kam mir die Idee, dass wir Kunstwerke dieser Stilrichtung schaffen könnten, die im Anschluss daran einen festen Platz im Park der Schule erhalten sollen. Der Park bietet sich für Kunst an, aber bislang ist in dieser Richtung noch nicht wirklich etwas geschehen", sagt Persch. Die Schüler waren begeistert. Fünf Gruppen sowie eine Einzelarbeit gingen vor drei Wochen unter dem vorgegebenen Kunstthema ans Werk, wobei die Schüler ihre eigenen Ideen einbrachten.

Bei Niklas, Marco und Utdom rattert gerade die Stichsäge. Die drei Oberstufenschüler haben ein Modell einer Bank aus kubistischen Elementen entworfen, das sie nun in größerem Maßstab umsetzen. "Die Bank soll Platz für zwei Leute bieten", erklärt Marco, während Niklas die Styrodur-Platte in Form sägt. "Wir haben mit zwei Geodreiecken experimentiert, und auf einmal war die Idee der Bank, aus geometrischen Figuren bestehend, da", sagt Utdom. Mithilfe von Stahlstreben, Beton und einer entsprechende Bearbeitung der Hartschaumplatten soll ein wetterfestes und stabiles Bankmodell entstehen.

Maren, Tim und Noah sind indes mit dem Einwickeln von einzelnen Styropor-Elementen in blaues Gewebeband beschäftigt. "Wir gestalten eine kubistische Heavy-Metal-Hand, und die einzelnen Fingerelemente wollen wir mit einer Gipsschicht ummanteln, um sie modellieren zu können", erklärt Tim. Bei Vincent, Felix, Larissa und Anastasia entsteht ein Mosaik aus Fliesen auf einer großen Leinwand. Den ruhigsten Part hat Franziska. Die Schülerin hat sich für ein dreigeteiltes Werk entschieden, bei dem sie Porträts auseinanderschnitt und diese malerisch umsetzt, wobei es eine kubistische Zusammenführung der einzelnen Teile ist. Hochkonzentriert mischt sie Farben an und lässt Augen, Nasen und Münder auf den drei Leinwänden entstehen.

Mit ihren gerade gestalteten Elementen sowie Kaninchendraht und Seitenschneider zieht es Eva, Sophie, Niels und Sarah bereits in den Park. "Wir lassen auf einem der Baumstümpfe im Park wieder einen Baum wachsen", informiert Eva. In den Stumpf haben die vier bereits Stahlstreben gebohrt, die nun ein erstes Gerüst aus dem Draht erhalten, in dem später die einzelnen Elemente als Blätter ihren Platz finden werden. Doch egal, an welchem Werk gearbeitet wird, die 19 Kunstkursschüler sind mit Begeisterung bei der Sache und freuen sich sehr, wenn ihre Objekte später im Park für jedermann zu sehen sein werden.

(tref)
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