Stadt Willich Kunstrasen: Verein beteiligt sich an Kosten

Stadt Willich · Insgesamt 100.000 Euro wird Willichs größter Sportverein über zehn Jahre hinweg an die Stadt überweisen. Die baut für 890.000 Euro einen zweiten Kunstrasen-Platz im Sport- und Freizeitzentrum.

"Danke für eure Solidarität", sagte bei der Vollversammlung des DJK/VfL Fußball-Abteilungsleiter Dr. Reinhard Lethert. Soeben hatten die Delegierten aus 13 Abteilungen nach langer, aber sachlicher Diskussion den Grundstein dafür gelegt, dass die Fußballer bald bessere Trainings- und Spielbedingungen bekommen: Ohne eine Gegenstimme wurde die Absicht von Willichs Stadtkämmerer Willy Kerbusch befürwortet, dass der Verein zum Bau des zweiten Kunstrasenplatzes einen Eigenanteil von 100.000 Euro beisteuert. Rund 890.000 Euro soll der neue Platz kosten, der wahrscheinlich schon 2018 den in die Jahre gekommenen Aschenplatz ablösen soll.

Ab 2018 soll der über 2400 Mitglieder starke Großverein über zehn Jahre hinweg jeweils 10.000 Euro an die Stadt zahlen. Jeweils 4000 Euro kommen aus der Fußballjugend, 2000 Euro von den Fußball-Senioren und 4000 vom Hauptverein. Die Fußball-Jugend hatte schon den Beitrag geringfügig angehoben, die Fußball-Senioren zahlen eine Sonder-Umlage von jährlich 20 Euro. Und alle Abteilungen zahlen ab 2019 eine um monatlich 30 Cent höhere Umlage an den Hauptverein.

Sollte der zweite Kunstrasen wie erwartet 2018 fertig werden, kommt es wenig später zu einem weiteren besonderen Ereignis. Denn 2019 feiert der Verein sein hundertjähriges Bestehen. Schon längst gibt es dazu ein Orga-Team, das unter anderem Festbankett und Familienfest am 1. und 2. Juni 2019 vorbereitet. Darüber hinaus soll es einige hochwertige Turniere und Wettbewerbe geben. So bemüht sich beispielsweise Abteilungsleiter Christian Stapf darum, dass im Jubiläumsjahr die Deutschen Mannschafts-Meisterschaften im Trampolinturnen ausgetragen werden.

Stehende Ovationen gab es bei der Delegiertenversammlung, als DJK/VfL-Vorsitzender Helmut Frantzen den 84-jährigen Karl Franßen nach vorne bat. Dieser arbeitet seit vielen Jahrzehnten mit - erst beim Tischtennis, dann bei der Fußball-Jugend aktiv. Er wurde jetzt mit einem Pokal für sein Lebenswerk geehrt. Helmut Frantzen selbst, ein "Urgestein" der Tischtennis-Abteilung, erhielt von Geschäftsführer Reinhard Lehnen einen Ehrenpreis.

Seit 43 Jahren ist Frantzen in der Tischtennis-Abteilung der Kassierer und seit 28 Jahren der Vorsitzende des DJK/VfL Willich mit seiner neuen Rugby-Abteilung. Einstimmig wurde nicht nur Helmut Frantzen wiedergewählt, sondern auch der 2. Vorsitzende Peter Kadoch, Kassenwart Achim Broch, Sozialwartin Ulrike Merks und Schriftführer Helmut Goedhart. Mit einem Präsent verabschiedet wurde die langjährige Leiterin der Abteilung Tanzen, Hermi Oehmen-Baltus. Ein Nachfolger wird noch gesucht. Neu sind Jugendleiter Philipp Heinrichs sowie die Abteilungsleiter für Badminton, Leichtathletik-Jugend und Rugby: Björn Hollburg, Anne Flatters und André Loosen.

Erfolgreichste Abteilung im vergangenen Jahr waren diesmal die Trampolinturner und -turnerinnen. Jasmin Mölters hatte sich sogar im Herbst mit in der Mannschaft des TuS Brauweiler einen deutschen Meistertitel geholt, neben weiteren sehr guten Platzierungen. Größte Abteilung ist der Breitensport mit über 900 Mitgliedern.

Verabschiedet wurde ein Aktionsprogramm gegen sexuelle Gewalt und Missbrauch im Sport. Dazu sollen bald unter anderem Informationsveranstaltungen für die Mitarbeiter, Trainer, Übungsleiter sowie für interessierte Eltern folgen.

(wsc)
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