Stadt Willich Lady Time: Heute geht's in die dritte Runde

Stadt Willich · Schade, dass etwa 600 Frauen die ersten beiden Sitzungen schon erlebt haben. Gut, dass sich darauf noch 300 Frauen freuen können, die zur "Lady Time" am heutigen Abend in der Josefshalle erwartet werden. Der Chor "Orpheus", genauer: der eigens für diesen Zweck gegründete Kultur-Verein, war und ist einmal mehr der Gastgeber.

 Die Tanzgruppe "Surprise & Fantasy" fühlte sich bei ihrer Tournee vor allem in den USA zu Hause.

Die Tanzgruppe "Surprise & Fantasy" fühlte sich bei ihrer Tournee vor allem in den USA zu Hause.

Foto: Norbert Prümen

Inmitten der kostümierten Jecken war allein das "Knubbelpaket" Ingrid Kühne das Kommen wert. Sie wurde ihrem Namen einer "Rampensau" vollends gerecht, liebte ihr Gewicht und die Gemütlichkeit, ließ sich von ihrem Mann auch nicht überreden, mal ins Fitnessstudio zu gehen, schließlich habe er ihr dies ja auch bezahlt. "Bezahlt ist mein Sofa doch auch", ließ sich die schlagfertige Kühne lieber darauf nieder.

Die Tuschs wurden von der Haus-Band gespielt, am Keyboard Heinz Hasenbeck, an den Drums Bernd Straeten. Die Beiden sind bei der "Lady Time" so etwas wie Ur-Gesteine. Straeten ist außerdem Orpheus-Vorsitzender, hatte einmal mehr im 30. Jahr das Programm gestaltet. Und auf die 30-jährige "Lady-Time" gab es auch für den weiblichen Elferrat von "Köbes" Thomas Augustin auf der Bühne manche Jubiläums-Runde. Zuerst mussten die Damen mit ihrer Präsidentin Sibylle Konnertz allerdings erst einmal selbst ran: Sie tanzten in ihren schwarz-glitzernden Kostümen einen Charleston.

Ehe es richtig losging, ehe sich beispielsweise zwei Landpomeranzen frech und leicht über das Leben und die Liebe unterhielten oder sich die Tanzgruppe "Surprise & Fantasy" bei ihrer Tournee vor allem in den USA zu Hause fühlte, zogen sich die Sänger, darunter Johannes Mertens und Günther Saskowski, ihre Schürzen und Servierhäubchen über und brachten Kaffee und Kuchen an die Tische. Das Hochprozentige kam dann nur wenig später.

"Orpheus" selbst stand mit den Stimmungssängern oder mit den drei Tenören (Stephan Marx, Tino Polewski, Manfred Schmidt-Persohn) auf der Bühne, auf der sich auch die Prinzengarde der Stadt Willich sehen ließ. Bei dem vielköpfigen Ensemble um den Vorsitzenden Frank Schreiber fiel kaum auf, dass kein Prinzenpaar dabei war - es gibt nämlich in dieser Session in Willich keine Tollitäten.

Im 14. Jahr macht die Neersener von Martina Weuffen trainierte Showtanzgruppe "Las Tropicals" die Bühnen zu einem Erlebnis-Parcours. Diesmal hatten die zehn Mädels und drei Jungs auch umzieh-technisch jede Menge zu tun. Sie tanzten sich als Serviererinnen, Stubenmädchen oder Wellness-Expertinnen durch die Etagen eines Hotels, bei dem es auch eine Hochzeits-Suite gab.

So ging das Schlag auf Schlag. Die Parodisten von "Et Zweijestirn" (Carsten Forg, Roland Jansen) machten sich unter anderem über Horst Seehofer oder Donald Trump ("Ein populistischer Wicht, so etwas wollen wir nicht") lustig, während die Travestie-Künstlerin "Liselotte Lotterlappen" mit ihrer schrillen Comedy ebenfalls bewusst in manches Fettnäpfchen trat. Für exzellente Clownereien und Akrobatik sorgte noch der Zirkus Bügler.

(wsc)
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