Stadt Willich Männliche Ginkgos stinken nicht

Stadt Willich · "Die sahen doch alles andere als krank aus", ärgerten sich einige Passanten, als in neun Bäume auf einem Teilstück der vorderen Hochstraße, in der Nähe der katholischen Pfarrkirche und vor einigen Einzelhandelsgeschäften gefällt, entfernt und durch neue ersetzt wurden.

 An der Hochstraße in Schiefbahn wurden weibliche Ginkgobäume durch männliche ersetzt. Denn die tragen keine stinkenden Früchte.

An der Hochstraße in Schiefbahn wurden weibliche Ginkgobäume durch männliche ersetzt. Denn die tragen keine stinkenden Früchte.

Foto: Marc Schütz

"Gesund ja, aber die stanken doch zum Himmel", meinen hingegen einige direkte Anwohner. Und sie hatten recht - denn es geht um Ginkgos. In diesem Fall um die männlichen und weiblichen Bäume dieser Spezies.

Während die "Männer" nur ihren Samen dazutun, tragen die weiblichen Bäume Früchte. Diese Früchte ähneln äußerlich den Mirabellen. Auf den Boden fallen dürfen sie aber nicht, denn dann entwickelt die Samenschale, die unter anderem Buttersäure enthält, einen höchst unangenehmen Geruch, etwa wie nach ranziger Butter.

Nachdem sich direkt nach der Fällung Schiefbahner an die Stadtverwaltung gewandt hatten, antwortete jetzt Claudia Maibach vom Geschäftsbereich Landschaft und Straßen. Sie erinnert an einen Beschluss des Umweltausschusses von November 2015: "Danach können durch die Verwaltung weibliche Ginkgobäume mit Fruchtbehang, die nahe an öffentlichen Gebäuden wie beispielsweise Kindergärten oder Kirchen, aber auch an Einrichtungen mit viel Kundenverkehr liegen, gerodet und durch männliche, nicht fruchtende Selektionen ersetzt werden." Und dazu sei es vor einigen Tagen gekommen. Claudia Maibach spricht ebenfalls von einem "äußerst unangenehmen Geruch" der Früchte, wenn diese auf den Boden fallen und aufplatzen. Dieser Geruch komme dem von Erbrochenem sehr nahe. Dies treffe auch auf zwei Bäume in der Schwanenheide zu. Jetzt können die Gläubigen oder die Kunden in Schiefbahn die Pfarrkirche oder die Geschäfte an der Hochstraße wieder betreten, ohne die Nase zum rümpfen.

(wsc)
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