Stadt Willich Maniküre war besonders beliebt

Stadt Willich · Rund 800 Schüler kamen gestern zum Berufsinformations- und Hochschultag der Stadt Willich in der Johannesschule in Anrath. Mit 62 Ausstellern gab es dort einen Rekord.

 Die Ausbildung zur staatlich geprüften Kosmetikerin wurde von Schülerinnen des Vera-Beckers-Berufskollegs praktisch vermittelt. Das kam besonders bei den weiblichen Teilnehmern gut an.

Die Ausbildung zur staatlich geprüften Kosmetikerin wurde von Schülerinnen des Vera-Beckers-Berufskollegs praktisch vermittelt. Das kam besonders bei den weiblichen Teilnehmern gut an.

Foto: Wolfgang Kaiser

Stark gestiegene Schülerzahlen verzeichnet die Anrather Johannesschule: Rund 800 Schüler nutzen nämlich den Berufsinformations- und Hochschultag, den die Stadt Willich gestern zum nunmehr siebten Mal in der Anrather Hauptschule veranstaltete.

"Es ist einfach klasse, dass man hier so viele unterschiedliche Ausbildungsberufe auf einen Schlag kennenlernen kann. Man kann direkt persönlich nachfragen", lobt Celine. Die 14-Jährige besucht die neunte Klasse der Robert-Schuman-Europaschule und hat sich schon in Sachen Fitnessökonomie und Bankwesen informiert. Polizei und Bundeswehr stehen ebenfalls noch auf ihrer Liste. Praktisch geht es derweil Ferit an. Der 14-jährige Hauptschüler sitzt am Stand von Saint-Gobain und schraubt, angeleitet von zwei Azubis des Schiefbahner Unternehmens, ein Kabel an einen Steckdosenverbinder an. "Ich arbeite gerne handwerklich. Ein Praktikum im Betrieb fände ich gut", meint Ferit.

Bei solchen Wünschen spitzt Barbara Wiese von Saint-Gobain sofort die Ohren. Der Schüler erhält direkt die entsprechenden Informationen samt Visitenkärtchen. "Es ist immer schwierig, den Jugendlichen zu vermitteln, was eigentlich alles in einem bestimmten Ausbildungsberuf steckt. Hier haben wir heute eine erste Gelegenheit dazu. Wir freuen uns dann über jeden, der an einem Praktikum interessiert ist und mehr wissen möchte", sagt Wiese.

Auch bei der Sparkasse haben die beiden Azubis Kimberley Hilton und Kimberly Reyntjes alle Hände voll zu tun. "Vielen Schülern fällt es leichter, Azubis Fragen zu stellen, und uns ist es wichtig, dass die jungen Leute viele Informationen bekommen, um ihren Beruf zu finden", sagt Angelika Hanusrichter von der Sparkasse. Etliche kennen dabei die angebotene Berufspalette des Bankinstituts nicht, und wenn Kollegin Sabrina Hoster von der Kochausbildung erzählt, dann schauen die Schüler oft ungläubig drein.

Beim Vera-Beckers-Berufskolleg stehen gerade die Schülerinnen Schlange. Die Ausbildung zur staatlich geprüften Kosmetikerin stellt das Berufskolleg nämlich praktisch mit Maniküre dar. Beim Fingernägelfeilen laufen so die Berufsgespräche in einer lockeren Atmosphäre. Ob die Maler- und Lackiererinnung, der Niersverband, die Fontys Hochschule, Ikea oder die Hans Brocker KG - die Palette von Unternehmen, Institutionen, Hochschulen und Unis ist breitgefächert. "Mit 62 Ausstellern haben wir eine Steigerung gegenüber dem letzten Jahr. Firmen nehmen das Angebot gut wahr, und im zweiten Jahr haben wir nun auch die Hochschulen dabei", freut sich Annemarie Poos-Zurheide vom Geschäftsbereich Wohnen und Gewerbe der Stadt Willich, die den Tag organisiert.

Im Gespräch mit den Unternehmen kann sie so auch immer wieder feststellen, dass etliche Anfragen in Sachen Praktika von den vergangenen Jahren einen positiven Abschluss gefunden haben und sogar mancher Ausbildungsvertrag folgte. Nicht nur die weiterführenden Schulen in Willich greifen dabei mittlerweile auf den Tag zurück. Auch in Viersen hat sich das gute Angebot herumgesprochen, und die dortige Realschule nutzt den Tag ebenfalls.

(tref)
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