Stadt Willich Markt: CDU will Varianten haben

Stadt Willich · Der Alt-Willicher SPD-Vorsitzende Ralf Stammes begrüßt, dass die Union auch für eine Bürgerbefragung ist. Den Fragenkatalog der Union sieht er kritisch.

 Für eine Befragung der Bürger zum Markt in Alt-Willich muss es nach Ansicht der CDU klare Beschreibungen der Alternativen geben, aus denen unter anderem hervorgehen soll, wo Parkplätze zur Verfügung gestellt werden sollen und wo die Straße verlaufen soll.

Für eine Befragung der Bürger zum Markt in Alt-Willich muss es nach Ansicht der CDU klare Beschreibungen der Alternativen geben, aus denen unter anderem hervorgehen soll, wo Parkplätze zur Verfügung gestellt werden sollen und wo die Straße verlaufen soll.

Foto: Kaiser

Bei einer Bürgerbefragung zum Markt in Alt-Willich, die nun auch die Willicher CDU-Fraktion fordert, sollen den Bürgern konkret beschriebene Varianten zur Auswahl vorgelegt werden können. Das möchte die Unionsfraktion erreichen. Wie soll der Markt mit oder ohne Verkehr konkret aussehen? Wo stehen Parkplätze zur Verfügung? Welche Spielgeräte und Sitzgelegenheiten werden bei welcher Variante möglich sein? Wo genau soll die Straße verlaufen? Gibt es Zeiten, zum Beispiel am Abend oder am Wochenende, zu denen der Markt für den Verkehr temporär gesperrt werden kann? Das sind Fragen, die nach Vorstellung der CDU-Fraktion aufgegriffen werden sollen.

Die Verwaltung soll einen Projektplan mit Zeitablauf und den Entwurf eines Fragebogens zur Bürgerbefragung vorlegen. Der Rat soll ihn diskutieren und dann freigeben. "Uns ist wichtig, dass die Bürger in Alt-Willich neutral über die möglichen Alternativen informiert werden. Nur dann können sich alle eine Meinung bilden", sagte CDU-Ratsmitglied Christiane Gabler. Die CDU stimme mit der SPD darin überein, dass es nach der Diskussion der vergangenen Wochen über den autofreien Markt nötig sei, ein Votum aller Bürger einzuholen. Die CDU wolle allerdings eine Bürgerbefragung mit echten Alternativen.

Der Vorsitzende der SPD in Alt-Willich, Ralf Stammes, sagte am Wochenende, er persönlich begrüße die grundsätzliche Zustimmung der CDU zum Antrag der SPD, eine Bürgerbefragung zum autofreien Markt durchzuführen. "Kritisch betrachte ich jedoch eine Erweiterung der Befragung zu einem Fragenkatalog." Ziel sollte es nicht sein, sämtliche Inhalte des integrierten Handlungskonzeptes zum autofreien Markt in Fragen umzuwandeln und somit einen Fragebogen zu schaffen, der wohl eher als Lektüre zu bezeichnen wäre. Stammes vermutet, dass die CDU dadurch versuche, ein eindeutiges Votum zu verwässern und "als Trittbrettfahrer von der SPD-Forderung nach echter Bürgerbeteiligung zu profitieren". Wie man es auch drehe oder wende, letztlich gebe es nur zwei gestalterische Alternativen zum Markt, die autofreie und die mit einer für Autos nutzbaren Straße. "Es läuft also alles immer wieder auf die von der SPD gestellte Frage hinaus: autofreier Markt - Ja oder Nein", sagte der Alt-Willicher SPD-Chef. Genau diese Frage lehnt die CDU-Fraktion als zu pauschal und zu knapp ab, wie Dr. Paul Schrömbges, Obmann der CDU-Fraktion im Planungsausschuss, am Freitag gesagt hatte.

Dass sich die CDU-Fraktion für die Befragung entschieden hat, hängt mit den Ergebnissen eines Gespräches zusammen, das die Technische Beigeordnete der Stadt Willich, Martina Stall, Ende März mit der Bezirksregierung in Düsseldorf über das Integrierte Handlungskonzept für den Willicher Ortskern geführt hatte. Die Bezirksregierung hatte für die Umsetzung dieses Konzeptes Fördergelder aus Steuermitteln bereitgestellt.

Wie Willichs Bürgermeister Josef Heyes sagte, seien die Gespräche zwischen der Technischen Beigeordneten und der Bezirksregierung wegen der Gestaltung und Nutzung des Marktplatzes konstruktiv verlaufen. Die Bezirksregierung wolle allerdings — wie bereits bisher im Gesamtverfahren der Ortskernplanung und -gestaltung — eine breite gesellschaftliche Diskussion. In diesem Zusammenhang habe die Bezirksregierung zu einer Bürgerbefragung geraten. Sollte dabei das Ergebnis eine teilweise Nutzung des Marktes sein, werde die Bezirksregierung das akzeptieren, sagte Heyes weiter. Allerdings behalte sich die Bezirksregierung vor, auch später noch zu prüfen, ob die Maßnahmen zu einer Attraktivitätssteigerung des Marktes geführt hätten.

(RP)
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