Stadt Willich Mehr Menschen als "Tageseltern" gewinnen

Stadt Willich · Um die Betreuungsmöglichkeiten für Kinder unter drei Jahren zu verbessern, will die Willicher Verwaltung mehr "Tagespflegepersonen" gewinnen. Sie wurde von der Politik beauftragt, ein entsprechendes Konzept vorzulegen.

Diese Frauen und Männer können nach dem Besuch einer anerkannten Schulung als Selbstständige allein und zu Hause oder im Rahmen eines Zusammenschlusses für eine "Großtagespflege" in einer größeren Räumlichkeit Kinderbetreuung anbieten. Sie erhalten dafür Geldleistungen der Kommune.

Allerdings: Da es nicht genügend Tagespflegepersonen in Willich gibt, hatte die Politik die Verwaltung beauftragt, ein Konzept zur Gewinnung weiterer Anbieter zu erarbeiten. Diese Aufgabe hatte Mitarbeitern Yveta Andres im Rahmen einer zweijährigen kommunalen Fortbildung mit drei Kolleginnen aus anderen Kommunen bearbeitet. Andres stellte die Ergebnisse nun im Jugendhilfeausschuss vor.

Über Untersuchungen und Interviews mit Tagespflegepersonen hatte das Projektteam verschiedene Probleme identifiziert, die es schwierig machen, als Tagespflegeperson zu arbeiten. So schrecken etwa die Kosten für den Besuch der Tagespflege-Qualifizierung und für die Anschaffung der Ersteinrichtung ab. Außerdem fehlten oft die geeigneten Räume. Dazu meinte Andres, dass es Kommunen gebe, die die Kurskosten erstatten - das tue Willich zwar nicht, dafür sei die Kommune bei den späteren Geldleistungen für Tagesmütter und -väter gut aufgestellt. Um die Kosten für die Erstausstattung zu senken, schlug Andres vor, Gutscheine für einen Einkauf in Sozialeinrichtungen wie etwa dem Laden des Kinderschutzbundes in Schiefbahn auszustellen. Die Frage geeigneter Räume lassee sich lösen, indem man Vernetzungsunterstützung für eine Großtagespflege anbiete. Generell sei es aber eine Überwindung, sich in die Selbstständigkeit zu wagen - als Lösungsansatz sieht Andres bessere Informationsmöglichkeiten und das Angebot zu einer Hospitation. Weiteres Verbesserungspotenzial sieht sie bei der Unterstützung im Krankheitsfall, bei der Öffentlichkeitsarbeit über Flyer und auf den Internet-Seiten der Stadt Willich oder der Caritas als Partner für das Thema.

Die Ausschussmitglieder waren von der Gründlichkeit der Präsentation beeindruckt. Auf die Frage von Thomas Brandt (FDP), was jetzt mit der Ausarbeitung geschehen solle, erwiderte Kindergarten-Koordinator Michael Süßbeck, dass diese beim Austauschtreffen der Tagesmütter Anfang April vorgestellt und diskutiert wird. Die Ergebnisse werden gebündelt wieder im Ausschuss vorgestellt.

(djm)
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