Stadt Willich Menschen in Zogoree brauchen weiter dringend Hilfe

Stadt Willich · Seit mehr als 30 Jahren kümmert sich der Förderverein Willich-Zogoree um die Region in Burkina Faso.

Besorgt und entsetzt ist der langjährige Vorsitzende des Fördervereins Willich-Zogoree, Hans Grips, über die zunehmende Gewalt in der afrikanischen Region. Erst kürzlich hatte es in der Hauptstadt von Burkina Faso, in Ouagadougou, einen weiteren Terroranschlag von Al-Qaida-Kämpfern gegeben. Dennoch bittet Hans Grips die Schulen, Gemeinschaften oder Einzelspender, in der Unterstützung nicht nachzulassen: "Die Menschen dort brauchen mehr denn je unsere Hilfe."

Bereits seit mehr als drei Jahrzehnten sind der Förderverein und die Stadt Willich als Partnerstadt des 16 Dörfer umfassenden Departements Zogoree eng mit der Region in Burkina Faso verbunden, wurden durch die enorme Spendenbereitschaft der hiesigen Bevölkerung zahlreiche Projekte gefördert, angefangen beim Bau von Straßen, Schulen und Krankenhäusern bis hin zu Brunnen, Ausbildungswerkstätten oder Anschubfinanzierungen bei der Bewirtschaftung von Feldern oder Gärten.

"Diese Projekte müssen unbedingt weitergeführt werden", sagt Hans Grips. In den vergangenen Wochen habe es aufgrund der Gewalttaten viele Fragen von Willicher Bürgern gegeben, wie es denn dort mit den Hilfen weitergehe. Obgleich seit etwa vier Jahren Inspektionsreisen nach Burkina Faso wegen der Terrorgefahr nicht stattfinden können, sei man nach wie vor in einem engen Kontakt, telefonisch als auch durch das Internet, mit dem dort für die Ausführung der Projekte zuständigen "Comitee de Jumelage"; Grips: "Wir erhalten ständig Informationen mit aktuellen Fotos zum Fortschritt der Arbeiten."

Dank der Unterstützung habe sich das Leben der Dorfbevölkerung entscheidend verbessert. Gerade im Bereich der Bildung. Grips verdeutlicht: ""1986 gingen im gesamten Departement etwa 150 Kinder zur Grundschule. Gegenwärtig sind es über 5000, die lesen und schreiben lernen. Auch eine weiterführende Schule, die sogar bis zum Abitur führt, wurde von Willich aus finanziert. 800 Schüler erhoffen sich nach ihrem Schulabschluss eine Anstellung als Lehrer, Verwaltungsbeamter oder streben eine Selbstständigkeit an."

Die Familien leben dort, so Grips weiter, zum größtenteils von Ackerbau und Viehzucht. Der Anbau von Gemüse, Kartoffeln und Möhren gewinne in den 16 Dörfern von Zogoree immer mehr an Bedeutung. So erhalten die Dorfgemeinschaften aus dem Projekt der Partnerschaft Willich-Zogoree Zäune, Pfähle und Zement für Brunnenbefestigung und ein kleines Startkapital zur Erstaussaat: "Mit Begeisterung sind vor allem die Frauen dabei, Tomaten, Zwiebeln und Möhren zu säen. Neben der Verbesserung der Ernährungssituation können sie auch Früchte auf dem Markt verkaufen und somit zu einer eigenverantwortlichen Verbesserung der familiären Lebenssituation beitragen."

Aktuell werden neben weiteren Hilfen zur Selbsthilfe in allen 14 Schulen zusätzliche Schulbänke benötigt, die Kosten einer Bank betragen etwa 48 Euro. Auch dazu werden Spenden benötigt. Die Bankverbindung des Fördervereins: Sparkasse Krefeld, IBAN: DE25320500000042104000. Nähere Informationen gibt es unter www.willichzogoree.de.

(wsc)
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