Stadt Willich Mutschenweg: Der BUND will den Bauschutt prüfen

Stadt Willich · Ein paar Wochen lang war es still um die als Flüchtlingsunterkunft vorgesehenen Reihenhäuser, die derzeit am Mutschenweg in Neersen gebaut werden. Doch nun meldet sich der BUND Stadt und Kreis Viersen erneut zu Wort - und will geprüft wissen, woraus genau der Bauschutt besteht, der laut Stadt Willich dort in der Erde liegt.

 Vor einem Monat randalierten Unbekannte auf der Baustelle am Mutschenweg in Neersen.

Vor einem Monat randalierten Unbekannte auf der Baustelle am Mutschenweg in Neersen.

Foto: Lübke

"Handelt es sich womöglich um eine wilde Mülldeponie, die im Altlastenkataster stehen müsste", fragt Almut Grytzmann-Meister, hiesige BUND-Vorsitzende. Sie moniert, dass die Stadt vom BUND bezahlte Bohrungen nicht zugelassen hat: "Hat man ein schlechtes Gewissen? Dass wir nicht auf das Gelände dürfen, muss doch einen Grund haben." Man habe sich bereits an die Bezirksregierung gewandt, ein Anwalt prüfe zudem die Unterlagen zur erteilten Baugenehmigung. "Die haben wir nie zu Gesicht bekommen."

Bis vor Kurzem lagen die jetzigen Baugrundstücke am Rande eines Landschaftsschutzgebietes, inzwischen wurde aber trotz heftiger Intervention des BUND eine landschaftsrechtliche Befreiung erteilt, weil es sich bei der Fläche um einfaches Ackerland handele. Der Landschaftsbeirat des Kreises Viersen, die Bezirksregierung und das Landes-Umweltministerium gaben Grünes Licht. Für die Naturschützer ein Unding, da sich direkt angrenzend hochwertiger Niederrheinmoor-Boden befinde. "Wenn nun im vorderen Teil für die Häuser entwässert wird, hat das Auswirkungen auf den hinteren Teil. Der Niederrheinmoor-Boden wird so kaputt gemacht", sagt Almut Grytzmann-Meister.

Aus diesem Grund laden der BUND und die Interessengemeinschaft Niersweg/Mutschenweg zu einem weiteren Infoabend ein, der am morgigen Mittwoch, 16. November, um 19 Uhr im Café Steffi an der Hauptstraße 53 in Neersen stattfindet. "Wir geben nicht auf und arbeiten weiter, bis alles richtig aufgearbeitet ist - und wenn der Bau gestoppt werden muss. Wenn alles in Ordnung ist, ist es ja gut", so die BUND-Vorsitzende.

Bei der Infoveranstaltung soll das weitere Vorgehen beraten werden. Zudem soll auch der leerstehende Bauernhof am Mutschenweg, der sich in Privatbesitz befindet, Thema sein. Denn laut Almut Grytzmann-Meister werde von dort aus immer wieder Öl in einen zur Niers fließenden Bach geleitet.

(RP)
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