Stadt Willich Nachwuchssorgen bei den Schülerlotsen

Stadt Willich · Ein "Dankeschön für jahrzehntelange zuverlässige und verantwortungsvolle Wahrnehmung des Lotsendienstes durch Schüler der Johannesschule" gab es jetzt, so Ralf Nötzel, Verkehrssicherheitsberater der Kreispolizei, in Anrath: Mit Betreuungslehrer Franz-Michael Bittner und Dieter Lambertz, Vorsitzender der Kreisverkehrswacht Viersen (er hatte den Schülerlotsendienst 1979 mit aus der Taufe gehoben), ehrte er die Lotsen und überreichte Geschenke an die erfolgreiche, jetzt aber ausscheidende Truppe: Als Abschiedsgeschenk erhielten sie als Dankeschön von Lambertz in Namen der Verkehrswacht 300 Euro, um gemeinsam eine Pizza essen gehen zu können, und vom Schulträger eine Geschenkbox für einen Kinobesuch. Auch Beigeordnete Brigitte Schwerdtfeger bedankte sich bei den Lotsen für ihre jahrelange Arbeit.

Mit dem Ausscheiden der aktuellen Truppe geht eine erfolgreiche Ära zu Ende: Wie Nötzel bilanzierte, gab es keinen Unfall an den Lotsenstellen in Anrath, wiederholt stammten Bestplatzierte und drei Sieger des landesweiten Lotsenwettbewerbs aus Anrath. Nötzel, der die Lotsen als Verkehrssicherheitsberater aus- und weiterbildet, betonte, dass die durch die Kreisverkehrswacht Viersen ausgerüsteten Schülerlotsen einen großen sozialen Dienst für die Allgemeinheit leisteten: "Der Lotsendienst ist eminent wichtig, gerade für die Schwächsten im Straßenverkehr, weil Kinder halt entwicklungsbedingt nicht so verkehrssicher wie Erwachsene sind. Sie können sich nicht lange gut konzentrieren, sind leichter ablenkbar, vermögen oft Geschwindigkeiten und Entfernungen von Autos nicht gut genug abzuschätzen und werden im Straßenverkehr aufgrund ihrer geringen Körpergröße in der Informationsflut leicht übersehen. Und gerade die Kleinen haben aufgrund ihrer Perspektive oft Schwierigkeiten, sich selbst einen Überblick zu verschaffen und haben generell ein eingeschränkteres Blickfeld."

Mit dem Ausscheiden der Truppe (und dem Auslaufen der Schule) wird aber auch ein Problem überdeutlich: Gemeinsam mit Mitarbeitern der Stadt hat Nötzel versucht, Eltern zu animieren, diese wichtige Aufgabe weiterzuführen - allerdings mit sehr überschaubarem Erfolg: Bislang konnten nur vier Kandidaten (einer an der Gottfried-Kricker-, drei von der Albert-Schweitzer-Schule) gefunden werden.

Nötzel, Lambertz und auch Vera Coolen vom zuständigen Geschäftsbereich Schule Sport Kultur hoffen sehr, dass sich Eltern finden werden, den so wichtigen Lotsendienst weiterzuführen: Wer sich beteiligen möchte oder andere Ideen und Vorschläge zur Lösung des Problems hat, kann sich an Vera Coolen, Tel. 02154 949 644, E-Mail vera.coolen@stadt-willich.de, wenden.

(RP)
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