Stadt Willich Neersener Altenheim wird neu geplant und etwas später gebaut
Stadt Willich · Der künftige Träger der Einrichtung, das Rote Kreuz, hat einen neuen Geschäftsführer. Der hat einen neuen Architekten beauftragt.
Die Neuplanung bringt eine Verschiebung des Baubeginns, dafür werden aber Wünsche der Willicher Politiker besser erfüllt als zuvor: Im Sozialausschuss stellte die Verwaltung den Stand der Gespräche zur Pflege- und Senioreneinrichtung in Neersen vor.
Seit Oktober hat der Träger, der DRK-Landesverband Nordrhein, einen neuen Geschäftsführer, Johann Härtling. Bei zwei Gesprächen mit Härtling im November und Dezember waren diverse Punkte erörtert worden - dabei hat die Stadt ihren Wunsch nach Betreutem Wohnen mit "bezahlbaren Wohnraum" bekräftigt und das DRK hatte dargestellt, dass es wünscht, die Pläne zu verändern. Ziele der Umplanung sind es, alle Zimmer (45 vollstationäre, zwölf Tagespflege- und elf solitäre Kurzzeitpflegeplätze) 100 Prozent rollstuhlgerecht zu bauen, die Kurzzeitpflege in das Erdgeschoss zu verlegen und im Erdgeschoss eine Cafeteria sowie ein kleines Büro für einen ambulanten Pflegedienst einzurichten. Auf dem Grundstück Am Rothweg 7 soll Betreutes Wohnen entstehen.
Für die Stadtplanung erfüllen sich durch die Planungsveränderungen zwei Wünsche: Eine mitten auf dem Grundstück Verresstraße 22 stehende große Linde bleibt erhalten. Außerdem kann die Stadt ein angrenzendes Grundstück kaufen und dort Stellplätze einplanen.
Um alle Neuerungen zu bearbeiten, braucht der Architekt mehr Zeit. Die neuen Pläne wird das DRK voraussichtlich im Februar vorlegen. Verwaltung und Politik führen dann das übliche Verfahren mit Auslegung, Beteiligung der Bürger, Offenlage bis zum Abschluss des städtebaulichen Vertrags durch. Das DRK wiederum stellt die Pläne in der Sitzung der Konferenz "Alter und Pflege" auf Kreisebene am 27. April vor.
Die Dauer dieser Abstimmungen hat dann eine andere Folge: Weil im Frühjahr Artenschutzregeln greifen, kann das Altgebäude Verresstraße 22 nur bis Februar oder wieder ab Oktober 2017 abgerissen werden. Die Verwaltung rechnet daher mit dem Beginn des Vorhabens inklusive Vorarbeiten ab Oktober - bisher war der Zeitplan darauf ausgelegt, den Bau schon im Sommer 2017 zu beginnen.
Alle Fraktionen begrüßten die Planungen - Dieter Lambertz (CDU): "Da kriegt Neersen eine schicke Angelegenheit." Dr. Sarah Bünstorf (SPD) lobte, dass "Gründlichkeit vor Schnelligkeit" gehe, und Ellen Roidl-Hock (FDP) wollte wissen, wann die Senioreneinrichtung fertig werde - ein halbes Jahr später als im bisherigen Zeitplan, so die Beigeordnete Brigitte Schwerdtfeger.
In der Einwohner-Fragestunde wollte die Bewohnerin des Hauses Rothweg 9 wissen, ob die neuen Planungen eine Veränderung des Hauskörpers bringen - das sei nicht der Fall, alle Planungen beträfen nur das Innere, so Geschäftsbereichsleiterin Susanne Kamp. Die Anwohnerin bat noch darum, dass beim Neubau auf dem Nachbargrundstück Wert auf Lärmschutz gelegt werde.
