Stadt Willich Neersener Straße für eine Stunde gesperrt

Stadt Willich · Für den Anrather Tulpensonntagszug liegen 35 Anmeldungen vor. Die Sicherheitsmaßnahmen rund um den Zugweg werden verschärft, das Glasverbot strikt kontrolliert. "Aach Blenge", Ordnungsamt und Polizei haben sich abgestimmt.

 Die Ägypter kommen: Die Fußgruppe der SG Viktoria erinnerte beim Tulpensonntagszug des Jahres 2014 an die Tiefbauarbeiten in Anrath.

Die Ägypter kommen: Die Fußgruppe der SG Viktoria erinnerte beim Tulpensonntagszug des Jahres 2014 an die Tiefbauarbeiten in Anrath.

Foto: WOLFGANG KAISER

"Wir werden uns hüten, eventuellen Attentätern Tipps zu geben, welche Sicherungsmaßnahmen wir ergreifen, damit sie sich womöglich darauf einstellen und anders operieren können", sagte gestern Willichs Ordnungsamtsleiter Martin Zinnel. Natürlich sind auch die Verantwortlichen und Initiatoren des Anrather Tulpensonntagszuges aufgeschreckt durch den Anschlag in Berlin während eines Weihnachtsmarktes. Stadt, Polizei und die veranstaltenden "Aach Blenge" sind jedenfalls gerüstet, auch wenn sie mit Details aus gutem Grund jetzt nicht an die Öffentlichkeit gehen.

Martin Zinnel ergänzt: "Wir werden alles vermeiden, dass Anrath Objekt eines Anschlages wird und werden an dem Sonntag geeignete Maßnahmen ergreifen, durch die ein Schutz der Feiernden gewährleistet werden kann." Ob dies verstärkte Kontrollen oder Lkw-Sperrungen oder Sperren sein werden, ließ er offen.

In den vergangenen Jahren haben sich durchweg jeweils rund 12.000 Menschen den Tulpensonntagszug in Anrath angeschaut. Für die Sicherheit werden auch in diesem Jahr zehn Mitarbeiter der Stadtverwaltung sorgen, außerdem 14 Kräfte eines privaten Sicherheitsdienstes und die Polizei. "Unser Ansprechpartner bei der Polizei ist Ingo Hoppermann und er wird sicherlich in Absprache mit dem Landrat genügend Kräfte dafür abstellen", ist Zinnel zuversichtlich.

Das strikte Glasflaschenverbot rund um die Kirche ändert sich nicht. Dort finden auch Personenkontrollen, Leibesvisitation und Durchsuchungen der Bagagewagen oder der Rucksäcke statt. Für die Flaschen stehen dann etwa 20 große Mülltonnen bereit. Absperrgitter mit schmalen Durchlässen werden in diesem Jahr nicht nur an diesen direkten Zugängen zum Anrather Zentrum stehen. "Wir werden diese Gitter jetzt auch auf der Schottel- und Viersener Straße auf beiden Seiten aufstellen, von der Kirche bis in Höhe des Anrather Rathauses", führt der Ordnungsamtsleiter aus. Vor allem deshalb, weil es im vergangenen Jahr zu einigen brenzligen Situationen gekommen war, als Kinder am Zugweg auf die Straße zwischen die Traktoren liefen, um die Kamellen oder anderes Wurfmaterial aufzuheben.

Und noch etwas wird für mehr Sicherheit getan. Es geht um den Tross der jungen Leute, die sich schon morgens in Willich treffen und dann quer durch die Donk nach Anrath zum Zug gehen, im vergangenen Jahr waren dies über 1.400 Personen. Und damit es dann, wenn dieser Pulk über die Neersener Straße zieht, zu keinen Unfällen oder Konflikten mit den Autofahrern kommt, wird die Neersener Straße dann für diese kurze Mittagszeit für etwa eine Stunde ab dem Engerweg für den motorisierten Verkehr gesperrt.

"Wir werden optimal vorbereitet sein", sagt auch der Vorsitzende des Anrather Karnevalszugvereins "Aach Blenge", Frank Klingen. Ihm liegen derzeit 35 Anmeldungen vor, in etwa so viel wie in den Jahren zuvor. "Kurz-Unentschlossene können sich noch unter info@aach-blenge.de melden", sagt Frank Klingen.

(wsc)
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