Stadt Willich Neue Schülerlotsen für Anrath

Stadt Willich · In Anrath gehen wieder Schülerlotsen in den Einsatz. Schüler des Lise-Meitner-Gymnasiums sowie Mütter der Albert-Schweitzer-Grundschule übernehmen die wichtige Aufgabe.

 13 Schüler und drei Mütter sind vom kommenden Montag an als Schülerlotsen im Einsatz.

13 Schüler und drei Mütter sind vom kommenden Montag an als Schülerlotsen im Einsatz.

Foto: Wolfgang Kaiser

Dieter Lambertz, der Vorsitzende der Kreisverkehrswacht, und Verkehrssicherheitsberater Ralf Nötzel, sind zufrieden: 13 Schüler und drei Mütter gehen von Montag an in den Schülerlotsendienst. "Damit können wir nach einem guten halben Jahr Pause wieder eine erste Lotsenstelle besetzen", freut sich Lambertz.

Jahrzehntelang war es die Anrather Johannesschule, die mit ihren engagierten Schülern den Lotsendienst sicherstellte und sogar dreimal beim Schülerlotsenwettbewerb den Landessieger stellte. Vor dem Hintergrund der auslaufenden Hauptschule mangelt es aber jetzt an Schülern, die diese wichtige Aufgabe weiterhin übernehmen können. Die ansonsten von Lotsen betreuten Straßenübergänge lagen in den vergangenen Monaten brach. "Wir haben bei Eltern nachgefragt, uns an die Willicher Freiwilligenzentrale gewandt und sogar den Seniorenbeirat angesprochen. Doch niemand signalisierte Bereitschaft zu helfen", berichtet Vera Coolen vom Schulverwaltungsamt der Stadt Willich.

Die Werbetrommel wurde weiter gerührt. An der Albert-Schweitzer-Grundschule und am Lise-Meitner-Gymnasium wurde man letztendlich fündig. Thomas Prell-Holthausen, der Schulleiter des Anrather Gymnasiums, nahm das Problem der fehlenden Lotsen auf. Über die Schülervertretung warb das Gymnasium in den Klassen für neue Lotsen. "Die Schülervertretung hat alle Klassen besucht und das Projekt vorgestellt", berichtet SV-Lehrer Jens Jüttner. Und das mit Erfolg: 18 Schüler meldeten sich an, wobei fünf nicht angenommen werden konnten, weil sie noch zu jung sind. Laut der Landesverkehrswacht können Schüler erst ab 13 Jahren Lotse werden. "Diese noch zu jungen Schüler sind aber unser Nachwuchs. Sie stehen quasi mit ihrem 13. Geburtstag in den Startlöchern. Wir möchten durch unsere Schule eine kontinuierliche Arbeit der Lotsen sicherstellen", betont Prell-Holthausen.

An der Albert-Schweitzer-Grundschule erklärten sich drei Mütter bereit, die Kelle zu schwingen. "Ich möchte, dass mein Kind sicher zur Schule kommt, also muss man auch etwas dafür tun. Zu meiner Grundschulzeit war meine Mutter ebenfalls Lotse. Jetzt werde ich auch einer", sagt Vera Gietenbruck. Anderen etwas zurückgeben, was man selbst als Kind genutzt hat, das möchte Josephine. "Ich helfe außerdem gerne", bringt es die 14-Jährige auf den Punkt.

Die Schüler und die Mütter gehen wochentags von 7.30 bis 8 Uhr in den Dienst, wobei die stellvertretende Gymnasialschulleiterin Agnes Regh den Einsatzplan für die Lotsen aufstellt. Die erste Lotsenstelle, die ab Montag wieder besetzt wird, ist der Übergang an der Neersener Straße, Höhe Lorenz-Schmitz-Straße. "Wenn wir aktuell noch drei Lotsen dazu bekommen könnten, wäre es uns möglich, einen zweiten Übergang zu besetzen", informiert Nötzel. Es würde sich dann um die Viersener Straße, Höhe Josefplatz/Hindenburgstraße handeln.

Die neuen Verkehrshelfer erhielten jetzt allesamt vom Verkehrssicherheitsberater der Polizei eine theoretische und praktische Einweisung. Dazu wurden sie mit Warnwesten, Käppis und Kellen ausgerüstet, wobei die Ausrüstung von der Kreisverkehrswacht gesponsert wird. "Zudem sponsern wir gemeinsam mit der Stadt Willich einmal im Jahr eine Tour für die Lotsen in einen Freizeitpark", verrät Lambertz.

(tref)
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