Stadt Willich Neue Wege finden und gehen

Stadt Willich · Sehr gut besucht war der Neujahrsempfang der SPD. Im Gründerzentrum der Stadt Willich blickte die Partei in die Zukunft.

 Auch SPD-Landtagskandidat Hans Smolenaers sprach zu den Gästen im Gründerzentrum.

Auch SPD-Landtagskandidat Hans Smolenaers sprach zu den Gästen im Gründerzentrum.

Foto: Wolfgang Kaiser

"Für 2017 wünsche ich mir keine Panikmache. Stadt und Land brauchen Zuversicht." Mit diesen Worten begrüßte Lukas Maaßen, der stellvortretende Parteivorsitzende, die rund 150 Besucher, die sich zum Neujahrsempfang der SPD im Gründerzentrum der Stadt Willich im Stahlwerk Becker eingefunden hatten.

Für diese Zuversicht will sich Markus Gather unter anderem mit persönlichen Besuchen einsetzen. Der stellvertretende Bürgermeister verwies darauf, dass im Haushalt 2017 die zu erwartenden Steuereinnahmen aus privaten Haushalten erstmals höher sind als die aus dem Gewerbe. Im Umkehrschluss bedeute dies, dass die Stadt zum größten Teil von den Bürgern getragen wird. Der Anrather stellte die Frage in den Raum, wie es dazu kommen kann. "Ganze Teile der größten Unternehmen, Firmen und Verdiener in dieser Stadt sehen keine Verpflichtungen - so wie der normale Steuerzahler oder der Gewerbemittelstand -, ihre Steuern hier zu bezahlen. Durch zusätzliche Standorte an scheinbar steuergünstigen Orten legt man einfach fest, dort und nicht hier seine Steuern zu bezahlen", beantwortet Gather seine eigene Frage. Er warf diesen Unternehmen vor, Infrastruktur und Standortvorteile wie schnelles Internet zu nutzen, aber sich nicht an den Kosten der Allgemeinheit zu beteiligen. Dinge wie Kitas, Schulen und Straßenbeleuchtung würden von ihnen nicht mitgetragen. Die Unternehmen verschafften sich durch Finanzkraft einen Steuervorteil. Gather sieht in diesem Verhalten eine Gefährdung der Demokratie, die dadurch verstärkt wird, dass Volksvertreter diese Tatsachen einfach hinnehmen.

Verantwortung in Richtung der europäischen Gesetzgebung oder auf Bundesebene abzugeben, will Gather nicht mehr hinnehmen. Er will selbst handeln. "Ich möchte mich mit diesen Firmen unterhalten und fragen, wieso sie keine Verantwortung gegenüber den Menschen zeigen, die hier normal ihre Steuern zahlen. Warum Verantwortungslosigkeit vor dem Zusammenleben in der Stadt Willich besteht", sagte Gather. Über jeden einzelnen der Besuche plant er, die Willicher Bürger entsprechend zu informieren und ihnen mitzuteilen, welche Antworten er erhält. Der 48-Jährige möchte die Leitlinie der Sozialen Marktwirtschaft wieder aufnehmen, damit in Willich wieder mehr Menschen das Gefühl bekommen, dass Willich gerecht sein möchte. Er ist sich sicher, dass diese jetzt bestehende Art des wirtschaftlichen Denkens die Demokratie und auch die offene Gesellschaft gefährdet. "Wir werden Menschen erst wieder von unserer Gesellschaft überzeugen und sie mitnehmen, wenn sie sehen, dass wir alle bemüht sind - auch vor Ort -, ein gerechtes Zusammenleben einzufordern, umzusetzen und uns direkt dafür einzusetzen", sagte Gather. Er fordert zudem kreatives Nachdenken, das über die Ausschreibung von neuen Gewerbegebieten hinausgeht. In seinen Augen ist dies die große Aufgabe für 2017.

"Wir wollen Zukunft gestalten", schloss sich der SDP-Landtagskandidat Hans Smolenaers seinem Vorredner an. Er sprach von guten Vorsätzen und der Tatsache, dass ein jeder selbst über den Erfolg seiner Vorsätze entscheidet. Wobei das meiste vom persönlichen Einsatz abhänge. Und genau den wolle die SPD leisten. Smolenaers sprach von kostenloser Bildung für alle, angefangen von der Kita bis hin zum Studium, dem Respekt gegenüber dem Alter und einem Ruhestand, den ein jeder in Würde genießen kann. Er wünscht sich Familien, die als solche zusammenleben und Zeit füreinander haben.

(wsc)
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