Stadt Willich Neuer Skate-Park nimmt Formen an

Stadt Willich · Neben der Jakob-Frantzen-Halle entsteht derzeit für 120.000 Euro eine neue Anlage für Skater. Lediglich die Half-Pipe bleibt stehen, der Rest wird aus Beton gegossen.

 Auszubildender Joshua Dings von der Firma "Yamato Living Ramps" fegt Herbstlaub von einer Rampe aus Styropor.

Auszubildender Joshua Dings von der Firma "Yamato Living Ramps" fegt Herbstlaub von einer Rampe aus Styropor.

Foto: Marc Schütz

Der Skateplatz am Willicher Freizeitzentrum ist nicht wiederzuerkennen. Wo sich noch bis vor wenigen Wochen eine geflickte Fläche mit veralteten Elementen, an denen die Skater ihre Tricks machen, befanden, sind derzeit Experten aus Hannover zugange, um einen modernen Skatepark zu errichten. Zahlreiche Elemente aus geformtem Styropor und Eisengittern haben sie bereits platziert, jetzt wird das Ganze mit Spritzbeton versehen. "So entsteht eine ebene, verletzungsarme Fläche", sagt Daniel May, Bauleiter der Firma "Yamato Living Ramps". Bis Ende November soll alles fertig betoniert sein, dann muss das Ganze etwa vier Wochen lang aushärten.

Im vergangenen Jahr hatte der Willicher Stadtrat die Renovierung der Skateanlage auf einen Antrag der CDU hin beschlossen. 120.000 Euro kostet die Anlage, die laut der städtischen Beigeordneten Brigitte Schwerdtfeger "in enger Abstimmung mit den Nutzern, also den Jugendlichen, entwickelt wurde". So wolle man sicherstellen, dass das Angebot auch genutzt werde. "Wir freuen uns, dass wir die wirklich in die Jahre gekommene Anlage erneuern können", sagt Schwerdtfeger. Bauleiter May, dessen Firma kürzlich auch eine ähnliche Anlage in Viersen gebaut hat, lobt die Entscheidung. Für Yamato sei es zwar eine vergleichsweise kleine Anlage, "aber für die Umgebung ist sie ganz sicher eine Bereicherung". Viele andere kleinere Kommunen würden vor solchen Investitionen zurückschrecken - "sie haben Angst, dass es floppt".

 Die ganze Anlage wird jetzt mit Ortbeton "übergossen", sodass eine fugenarme Fläche entsteht. Im Hintergrund ist die alte Half-Pipe zu sehen, die erhalten bleibt.

Die ganze Anlage wird jetzt mit Ortbeton "übergossen", sodass eine fugenarme Fläche entsteht. Im Hintergrund ist die alte Half-Pipe zu sehen, die erhalten bleibt.

Foto: Schütz Marc

Angestoßen hatte die Erneuerung des Platzes der damals 27-jährige Architekt Tim Rieve, der aus Willich stammt und als Jugendlicher unzählige Stunden auf dem Skate-Platz verbracht hat, vor etwa anderthalb Jahren mit einer Online-Petition. "Inzwischen muss man durch die mangelnde Qualität und den maroden Zustand des Willicher Skateparks weite Wege in andere Städte auf sich nehmen, um einen Rollsport in einem modernen Skatepark zu betreiben", schrieb Rieve seinerzeit auf www.openpetition.de. "Dadurch, dass Rollsportarten sehr frei betrieben werden, sind diese meist nicht in Vereinen organisiert und erfordern Eigeninitiative. Ich denke, dass dies mit ein Grund dafür ist, dass eine Skateparkerneuerung in Willich bis heute auf der Strecke geblieben ist." Die Politik nahm sich das zu Herzen und beschloss recht zügig, Geld für die Erneuerung der Anlage auszugeben. Tim Rieve, aber auch andere Nutzer, seien eng in die Gestaltung eingebunden gewesen, so Brigitte Schwerdtfeger.

 So sehen die Elemente unter der Betonschicht aus.

So sehen die Elemente unter der Betonschicht aus.

Foto: Schütz Marc

Im Gegensatz zu den alten, wahllos platzierten Elementen soll laut Bauleiter May jetzt eine Anlage "aus einem Guss" entstehen. Elemente wie "Curves", "Pipes" und "Ramps" die "Funbox" sind dann aus Beton und haben keine Fugen, an denen sich die Skater verletzen könnten. "Alle Elemente müssen in Form, Größe und Platzierung zusammenpassen. Man muss die Fahrwege beachten, damit sich ein stimmiges Gesamtbild ergibt", erklärt May, der wie die übrigen acht Mitarbeiter der Hannoveraner Firma selbst leidenschaftlicher Skater ist. Nach Feierabend fahren die Experten übrigens gern nach Viersen zur Anlage, die sie dort gebaut haben. "Es ist einfach toll, wenn man das eigene Werk auch selbst nutzen kann", sagt Daniel May.

(RP)
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