Stadt Willich Notfall-Klinik in Willich wird geprüft

Stadt Willich · Auf einem Grundstück neben der früheren Offiziers-Messe der Briten in Willich könnte künftig eine rund um die Uhr gewährleistete Notfallversorgung in Willich entstehen. Diesen Standort unter anderem könnte die Stadt anbieten.

 Das Grundstück neben der früheren Offiziers-Messe (r.) der Briten an der Anrather Straße könnte Standort für ein Ambulatorium sein.

Das Grundstück neben der früheren Offiziers-Messe (r.) der Briten an der Anrather Straße könnte Standort für ein Ambulatorium sein.

Foto: Kaiser

Ein Klinikbetreiber aus der Region hat nach Informationen der Rheinischen Post mit Voruntersuchungen für den Aufbau einer rund um die Uhr gewährleisteten Notfallversorgung in der Stadt Willich begonnen. Diese soll die Notfallversorgung durch das Katharinen-Hospital ersetzen, wenn es im nächsten Jahr schließt. Standort dafür könnte ein Grundstück am Rande des Stahlwerks Becker sein neben der früheren Offiziers-Messe der Briten.

Anfang Oktober hatte die Neusser gemeinnützige St. Augustinus-Kliniken GmbH überraschend mitgeteilt, dass sie spätestens zum 30. Juni 2014 das Katharinen-Hospital, das sie 2007 von der Willicher Pfarre St. Katharina übernommen hatte, aufgeben werde. Sie wolle die Patientenversorgung am Standort in Neuwerk — das dortige Krankenhaus ist auch in Trägerschaft des katholischen Klinikverbundes — stärken.

Kämmerer Willy Kerbusch sagte gestern auf Anfrage, dass die Stadt oder die Grundstücksgesellschaft Grundstücke für eine solche Lösung bereitstellen könnte. Ein Standort, bestätigte er, könne an der Anrather Straße sein, ein weiteres Grundstück könne an der Ecke Kempener Straße / Karl-Arnold-Straße angeboten werden. Der Standort am Stahlwerk Becker sei jedoch der zentralere. Die Stadt sei an einer weiterhin in Willich gewährleisteten Notfallversorgung rund um die Uhr interessiert. Kerbusch bestätigte lediglich, dass sich zahlreiche Klinkbetreiber bei der Stadt gemeldet hätten und es auch Gespräche gegeben habe. Dass diese schon weit gedien seien, wollte er nicht bestätigen. Sicher sei nur, dass die Stadt eine Lösung anstrebe. Sie selbst werde aber nicht investieren können, das müsse ein Investor tun. Das Grundstück könne die Stadt anbieten und den Rahmen setzen.

Wie die Verwaltung in der jüngsten Hauptausschusssitzung mitgeteilt hatte, wäre eine mögliche Lösung für eine Notfallversorgung ein so genanntes Ambulatorium: ein Ärztehaus mit mehreren Ärzten unterschiedlicher Disziplinen, dessen Träger ein Klinikbetreiber sein könnte. Eine geringe Anzahl von Betten könnte vorgehalten werden, wo Patienten nach kleineren Eingriffen zur stationären Beobachtung über Nacht bleiben könnten. Im Hintergrund stünde dann ein Krankenhaus für die weitere Betreuung zur Verfügung. Wichtig ist der Verwaltung eine Lösung zu finden, die mit den in der Stadt niedergelassenen Ärzten abgestimmt ist.

Ob ein Klinikbetreiber, der ein solches Ambulatorium betreibt, auch in Willich künftig den Notarzt stellt, scheint eine weitere Möglichkeit zu sein. Die St. Augustinus-Kliniken hatten der Stadt Willich angeboten, den Notarzt für die Stadt auch über den 30. Juni 2014 hinaus zu stellen. Dem Vernehmen nach gibt es in den vier Ratsfraktionen aber wenig Interesse an einer über diesen Zeitpunkt hinaus währenden Zusammenarbeit mit der St.-Augustinus-Kliniken gGmbH. Das könnte auch weitere Planungen des Trägers auf dem Krankenhausgelände, das sich im Eigentum des Klinikverbundes befindet, erschweren. Der Flächennutzungspaln sieht dort Krankenhausnutzung vor. Für andere planungsrechtlich relevanten Entscheidungen ist die Willicher Kommunalpolitik verantwortlich.

Was die Notarztversorgung in Willich angeht, sprach sich die SPD in Alt-Willich jetzt dafür aus, den Notarzt künftig in der Rettungswache an der St.-Töniser-Straße zu stationieren. Das sagte der Vorsitzende der SPD Alt-Willich, Ralf Stammes, nach einem Besuch in der Wache. Der Vorstand der SPD Alt Willich forderte die Stadtverwaltung auf, umgehend das Gespräch zur Klarstellung der Notarztsituation mit den entsprechenden Stellen im Kreis Viersen zu suchen.

In der Wache könne für einen zusätzlichen Notarzt in jedem Fall genügend Raum zur Verfügung gestellt werden, teilten die Sozialdemokraten nach einem Gespräch mit Wachleiter Herbert Haase mit. Der wichtigste Vorteil für eine Stationierung in der Rettungswache ist aus Sicht der SPD der Zeitfaktor im Einsatzfall. Die längere Anfahrt eines nicht aus Willich kommenden Notarztes würde im schlimmsten Fall den Erfolg eines Rettungseinsatzes aufs Spiel setzen, sagte Lukas Maaßen, Vorstandsmitglied der SPD Alt-Willich.

(RP)
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