Stadt Willich Oetker-Villa ist jetzt Selbstlernzentrum

Stadt Willich · Etwas gerührt war Gerlinde Tilgner schon. Die heute 69-Jährige, früher nur liebevoll Tilly genannt, war von 1982 bis 2013 die Schulsekretärin im St. Bernhard Gymnasium gewesen, hatte sogar viele Jahre in der Oetker-Villa gewohnt. Gerade wurde dieses denkmalgeschützte Haus mit dem neuen Selbstlernzentrum der Öffentlichkeit vorgestellt. Und eines der neuen hellen Räume wird zukünftig den Namen "Tillys Wohnzimmer" bekommen.

 Katja Strucken leitet das kleine Schulorchester, das die Feierstunde in der renovierten St. Bernhard-Villa musikalisch umrahmte.

Katja Strucken leitet das kleine Schulorchester, das die Feierstunde in der renovierten St. Bernhard-Villa musikalisch umrahmte.

Foto: WOLFGANG KAISER

In Kürze werden die Namensschilder installiert, stehen dann drauf, neben Tillys Wohnzimmer: Atrium, Silentium, Refektorium, Malteser- und Oblaten-Halle. Genügend Platz, damit die Oberschüler, derzeit sind dies exakt 1001, in den Freistunden dort recherchieren und selbstständig lernen können.

"Hier ist die Keimzelle des Gymnasiums", erinnerte bei der Einweihung vor über 100 Gästen Schulleiterin Margret Peters an die Anfänge, als alles im Oktober 1946 mit einer Missionsschule der Hünfelder Oblaten begann, als daraus dann erst das Pro- (nur bis Klasse zehn) und dann das Voll-Gymnasium wurde. Und es gab noch einen zweiten Grund, warum jetzt zur klassischen Musik Streicher und Bläser zu ihren Instrumenten griffen: Vor zehn Jahren hatten die Malteser-Werke die Trägerschaft des Gymnasiums übernommen.

Eigentümer der vielen Schulgebäude ist und bleibt die Stadt Willich, die zuletzt mit rund 480.000 Euro den ehemaligen Sommersitz des Fabrikanten Albert Oetker hergerichtet, instandgesetzt hatte und kunstvoll gestalten ließ. Margret Peters dankte allen, die daran beteiligt waren, so der städtischen Bauleiterin Niran Banna sowie der Architektin Carina Engler vom Düsseldorfer Architekten-Büro Meyer. Nicht zu vergessen: Kämmerer Willy Kerbusch und Joachim Stukenberg vom städtischen Betrieb "Objekt und Wohnungsbau".

Die Villa, in der auf der oberen Etage städtische Wohnungen sind und im Keller das Freistunden-Café ist, war voller Gäste. Darunter war der Geschäftsführer der Malteser-Werke, Patrick Hofmacher. "Hier auf dem Gelände ist schon längst etwas Zukunftweisendes entstanden, und wir hoffen und freuen uns darauf, noch viele Jahre hier der Träger zu sein", sagte Hofmacher. Pater Felix Rehbock segnete die Räumlichkeiten ein. Gratuliert wurde "zu diesem Meisterwerk" (so Margret Peters) auch von Willichs Bürgermeister Josef Heyes. Danach wurden die Räume besichtigt, hatte auch schnell wieder Gerlinde Tilly Tilgner ihr neues "Wohnzimmer" gefunden.

(RP)
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