Willich Pädagoge Parusel weiter vor Gericht

Willich · Sein Fall hatte bundesweit für Schlagzeilen gesorgt: Der in Willich wohnende Musiklehrer Phillip Parusel war im vergangenen August vom Neusser Amtsgericht wegen Freiheitsberaubung zu einer "Verwarnung mit Strafvorbehalt" verurteilt worden.

Er sollte sich entweder im Umgang mit schwierigen Schülern fortbilden, oder er müsse 1000 Euro Geldstrafe zahlen. Vom Vorwurf der Körperverletzung hatte das Gericht ihn freigesprochen. Doch Parusel war mit dem Urteil nicht einverstanden und legte Berufung ein - ebenso wie die Staatsanwaltschaft. Sie fordert allerdings eine höhere Strafe für den 50-Jährigen, der laut Anklage im Frühjahr 2016 mehreren Sechstklässlern nach dem Ende des Unterrichts in der Realschule an der Halestraße das Verlassen des Klassenraumes verweigert haben soll.

Grund dafür waren die seiner Meinung nach nachhaltigen Störungen des Unterrichts. Die Schüler sollten eine Strafarbeit verfassen und, wenn sie im Rahmen des Unterrichts damit nicht fertig wurden, länger bleiben. Parusel hatte sich mit einer Gitarre vor die Tür gesetzt. Einer der Schüler verständigte die Polizei. Daraufhin hatten sich die Beamten zunächst telefonisch bei der Leitung der Realschule gemeldet, später waren drei Beamte im Musikraum erschienen, hatten Anzeigen aufgenommen und für Ordnung gesorgt. Gestern beschäftigte sich das Düsseldorfer Landgericht erneut mit dem Fall des gebürtigen Müncheners. Das Gericht regte die Einstellung des Verfahrens an, jedoch ohne Erfolg. Das Verfahren wird mit der Vernehmung weiterer Zeugen fortgesetzt.

(dagi)
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